Nach der Niederlage bei Nashville und dem Vernichtungsfeldzug von General Sherman in Georgia, war der Süden so gut wie geschlagen. Was fehlte war eigentlich nur noch die Kapitulation. Präsident Davis wollte aber nicht einsehen, dass der Krieg so gut wie beendet war, obwohl General Lee bei Petersburg (Virginia) die letzte Armee war, die von der Union ernstgenommen werden musste.


Diese Armee konnte zudem nur noch von North- und South Carolina aus mit Nachschub versorgt werden, der von Blockadebrechern zunächst bis nach Wilmington (North Carolina) transportiert wurde. Wilmington lag am Cape Fear River und wurde vom 32 Kilometer weiter flussabwärts liegenden Fort Fisher geschützt, indem von hieraus Unionsschiffe beschossen wurden, die den Blockadebrechern zu nahe kamen. Das Fort war L-förmig und bestand nicht aus einem massiven Mauerwerk, sondern aus einer Holzstruktur, die mit Lehm und Sand verstärkt wurde. 47 Geschütze sollten den stationierten Truppen genügend Schutz vor Angreifer bieten.


Der erste Angriffsversuch auf Fort Fisher wurde bereits im Herbst 1864 unternommen. Unter dem Kommando von Admiral David D. Porter näherten sich 60 Kriegsschiffe mit 6500 Infanteriesoldaten dem Fort. General Benjamin Butler, der Kommandeur der Infanterie, hatte die Idee, ein altes Kriegsschiff mit 215 Tonnen Pulver zu beladen, um es vor dem Fort in die Luft zu sprengen. Seine Soldaten sollten dann durch die zerstörte Befestigung stürmen und den verwirrten Gegner vernichten.


Mit etwas Verspätung wurde die Ladung dann am Heiligen Abend gezündet. Das Ergebnis war für die Yankees ernüchternd. Die Explosion bewirkte so gut wie gar nichts, da die Schockwelle in alle Himmelsrichtungen verpuffte.  Auch der nachfolgende Beschuss der Kriegsschiffe auf das Fort richtete keinen großen Schaden an. Bis auf ein paar zerstörte Fort Fisher in der Nähe der Stadt WilmingtonKanonen blieb der Großteil der Befestigung in Takt. Und schließlich scheiterte auch Butlers Versuch, dass Ford über Land anzugreifen, da die Zufahrt mit Torpedos bestückt, und die gegnerische Artillerie zu stark war. Für General Grant war Butlers Versagen Anlass genug, ihn aus der Armee zu entlassen. Am 8. Januar 1865 wurde er seines Kommandos enthoben. Grant befahl einen zweiten Angriff auf das Fort, und diesmal sollte ein gewisser General Alfred Terry das Kommando übernehmen. Fünf Tage nach Butlers Amtsenthebung - am 13. Januar 1865 - arbeiteten sich Unionstruppen wieder über Land bis zur Nordseite des Forts vor. Gleichzeitig wurde die Festung von der Seeseite aus durch die Kriegsflotte beschossen. Der Beschuss war noch stärker als beim ersten Angriffsversuch und diesmal konnten sämtliche gegnerischen Geschütze ausgeschaltet werden. Auch die Minen, die über das Land verteilt waren, wurden entweder zur Explosion gebracht oder entschärft. Der Weg zum Fort war damit frei, so dass am 15. Januar 4500 Infanteristen von Norden und 2000 Matrosen vom Meer aus angreifen konnten. Bei dem schweren Gefecht verloren fast 1000 Unionssoldaten ihr Leben. Dennoch gelang es den Yankees, die Befestigung zu durchbrechen und die 2000 gegnerischen Soldaten zu überwältigen.


Wilmington war damit vom Meer abgeschnitten und Lees letzte Versorgungsmöglichkeit gab es nicht mehr. Nachdem Wilmington ebenfalls von den Yankees genommen wurde, stand der größte Teil der Küste North Caroliners unter deren Kontrolle. Die sowieso schon geschundenen und unterversorgten Soldaten aus Lees Armee sahen nun keinen anderen Ausweg mehr, als zu desertieren. Jede Nacht begingen Hunderte von ihnen Fahnenflucht. In einem Monat wurde auf diese Weise die Armee um acht Prozent dezimiert. Für die Konföderation war die Einnahme von Fort Fisher ein weiterer Schlag ins Gesicht und der Tag der Kapitulation rückte immer näher.

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Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen