Braxton Bragg (Konföderation) wurde am 22. März 1817 in Warrenton (North Carolina) geboren. Wie fast alle Kommandeure, besuchte er die Militärakademie in West Point, die er dann im Jahre 1837 verließ. Er kämpfte gegen die Seminolen und erhielt im Mexikokrieg drei Auszeichnungen. Bragg war ein launischer und jähzorniger General, der als Leuteschinder galt und dadurch bei seinen Untergebenen sehr unbeliebt war. Er ließ keine andere Meinung gelten und für Misserfolge machte er andere verantwortlich. Aber auch in seinen eigenen Reihen schaffte er sich Feinde, insbesondere nach seinem gescheitertem Kentuckyfeldzug, als er Versuchte, die Schuld den Generälen Hardee, Polk und Breckinridge zuzuweisen. Dabei hatte Breckinridge nicht einmal an dem Feldzug teilgenommen. Seinen ersten wichtigen Einsatz im amerikanischen Bürgerkrieg hatte er jedoch in der Schlacht bei Shiloh (Tennessee) am 6. und 7. April 1862. Hier verstärkte er Albert S. Johnstons Armee mit seinen 15000 Soldaten, die zuvor in New Orleans und Mobile stationiert waren. Am ersten Tag sah es für die Konföderierten noch gut aus, da die Unions-Truppen unter Grant bis nach Pittsburgh Landing zurückgedrängt werden konnten. Am zweiten Tag änderte sich jedoch die Situation, nachdem der zögerliche Buell mit seiner Verstärkung eintraf. Schließlich waren es die Konföderierten, die nach erfolgreichem Vorstoß in Richtung Pittsburgh Landing wieder zurückgedrängt wurden.


Das Rückzugsziel der Konföderierten war die Stadt Corinth, in der sich ein Eisenbahnknotenpunkt für die Nord-Süd und Ost-West Bahnlinien befand und dadurch natürlich auch für die Union interessant war. General Beaurgeard hatte die Aufgabe, die Stadt zu halten, Unions-General Halleck, sie zu nehmen. Beaurgeard hielt die Stadt aber nicht lange. Zu schlecht war der Zustand seiner Soldaten. Also entschied er sich, die Stadt aufzugeben, nachdem er sie vollkommen zerstört hatte. Für Präsident Jefferson Davis war diese Entscheidung Grund genug, Beaurgeard abzusetzen. Sein Nachfolger wurde Braxton Bragg.


Als neuer Befehlshaber der Tennessee-Armee fasste er nun den Plan, in Kentucky einzufallen. Die Armee wurde dazu komplett umorganisiert. Befehle hatte man strickt einzuhalten, ansonsten musste man mit harten Strafen rechnen. Deserteure wurden beispielsweise sofort vor ein Erschießungskommando gestellt. Durch diese extreme Härte gelang es ihm aber tatsächlich, seinen Soldaten Disziplin einzuflößen. Der Einmarsch in Kentucky verlief ohne Probleme. Bragg hatte nun vor, die Männer des Staates für seine Sache zu gewinnen. Deren Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen. Sie wollten sich keinem Verlierer anschließen und als solcher wurde Bragg betrachtet. Denn für eine Invasion reichte der Einmarsch nicht aus. Eine dauerhafte Besetzung war wichtig, um sich vor den Gegenmaßnahmen des Feindes wehren zu können. Dazu war Braggs Armee jedoch nicht ausgerüstet. So kam es am 8. Oktober 1862 bei Perryville zu einer Schlacht, die beiden Kriegsparteien nichts als Tote und Verwundete eingebracht hatte. Zwar blieb Bragg die komplette Vernichtung seiner zahlenmäßig kleineren Armee erspart, schließlich musste er sich aber wieder zurückziehen, womit der Kentucky-Feldzug gescheitert war.


Bei der Schlacht am Stones River (Tennessee, vom 31.12.1862 bis zum 02.01.1863), glaubte Bragg bereits am ersten Tag, den Sieg in der Tasche zu haben. "Der Feind habe sich zurückgezogen", telegraphierte er nach Richmond, was aber gar nicht der Fall war. Obwohl er am anderen Tag seinen Irrtum erkannte, tat er nichts. Die Yankees, die unter dem Kommando von General Rosecrans standen, hatten somit genügend Zeit, ihre Kanonen auf einen Hügel am Stones River aufzustellen. Dieser Hügel sollte nun am nächsten Tag von Breckinridges Truppen angegriffen werden. Breckinridge protestierte jedoch gegen Braggs Befehl. Auch andere Generäle hielten dieses Manöver für Selbstmord. Breckinridge war nahe dran Bragg zu erschießen. Schließlich fügte er sich jedoch, und so kam, was kommen musste: Von den 5000 Soldaten, die in den Kampf geschickt wurden, wurden 1500 von den Kanonen verletzt oder getötet. Durch diesen unnötigen und verlustreichen Angriff am 2. Januar stand das schon ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Bragg und seinen Generälen auf dem Tiefpunkt. Am 3. Januar erkannte Bragg endlich, dass die Schlacht nicht mehr zu schlagen war, und so zog er sich schließlich bis zum Duck River zurück.


Einen zweiten Zusammenstoß zwischen Bragg und Rosecrans gab es bei der Schlacht am Chickamauga River am 19. und 20. September 1863. Zwar hatte Rosecrans es Anfangs nicht besonders eilig den Feind zu verfolgen, als er sich dann aber am 24. Juni 1863 doch noch in Bewegung setzte, musste sich Bragg mit seiner Armee immer weiter zurückziehen. Zunächst bis nach Tullahoma, dann bis nach Chattanooga und schließlich bis zum Chickamauga River. Und hier kam es dann zu einer Schlacht, in dessen Verlauf die Yankees das Nachsehen hatten. Schließlich musste sich Rosecrans wieder nach Chattanooga zurückziehen, das er zuvor kampflos eingenommen hatte. Bragg, dessen Armee am Chickamauga River verstärkt wurde, hatte nun die Gelegenheit, den Feind zu vernichten. Stattdessen entschied sich der General jedoch nur für eine Belagerung der Stadt, sehr zum Ärger seiner Generäle.


Zwar sah Braggs Taktik bis Mitte Oktober sehr erfolgversprechend aus, in der Folgezeit sollte es sich jedoch das Blatt wenden. Lincoln betraute General Grant mit der Aufgabe, die eingeschlossenen Soldaten zu befreien. Dieser setzte daraufhin alles daran, seine Armee zu stärken. Bragg hingegen hatte währenddessen nichts besseres zu tun, als sich wieder mal mit seinen Generälen zu streiten. Am Missionary Ridge kam es dann zur entscheidenden Schlacht. Obwohl die Konföderierten hier eine günstige Position eingenommen hatten, ergriffen sie beim Anblick von 25000 Yankees, die in einer Linie auf dem Berg zumarschierten die Flucht. Das Manöver war so riskant, dass selbst Grant nicht an einen Erfolg glaubte; aber er hatte das Glück des Tüchtigen. Die Konföderierten waren nun gezwungen, sich bis nach Atlanta (Georgia) zurückzuziehen. General Bragg hatte für diesen Misserfolg keine Entschuldigung und so reichte er schließlich seinen Rücktrittsgesuch ein. Sein Nachfolger wurde General Joseph Johnston.


Den Posten als Befehlshaber hatte er damit zwar eingebüßt, dennoch wurde er im Dezember 1863 von Präsident Davis als militärischer Berater in Richmond eingesetzt. In dieser Eigenschaft sorgte er dann in Atlanta für die Absetzung von Joseph Johnston, der schließlich durch General Hood ersetzt wurde.


Nach Kriegsende war Braxton Bragg noch als leitender Ingenieur tätig. Er starb am 27. September 1876 in Galveston (Texas). Begraben wurde er in Mobile (Alabama).

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