Grands dritter Versuch
Unions-
Die Generäle Sherman und McPherson hatten Bedenken und rieten Grant dazu, nach Memphis zurückzugehen. Die Gefahr war nach deren Ansicht einfach zu groß, dass die Flotte vernichtet werden könnte. Und wenn sie doch durchkommen und die Soldaten über den Fluss bringen würden, dann wären diese von der Versorgungsbasis abgeschnitten. Grant ließ sich aber nicht von seinem Vorhaben abbringen. Zu oft war die Unions-
Am 30. April waren 45 Kilometer südlich von Vicksburg zwei Korps bereit, den Fluss zu überqueren. Die Korps standen jeweils unter dem Kommando von den Generälen McPherson und McClernand. Das Manöver, die vielen Soldaten über den Fluss zu bringen, war im Grunde kein Problem, solange man vom Feind in Ruhe gelassen wurde. Um das zu gewährleisten, führte Grant zwei Ablenkungsmanöver durch. Schon am 16. April setzte Grant die Kavallerie ein, die unter der Führung eines gewissen Colonel Benjamin Grierson stand. Grierson legte mit seinen 1700 Soldaten in 16 Tagen 1000 Kilometer zurück, bis er schließlich die Unionsfront bei Baton Rouge erreichte. Unterwegs vernichtete er Unmengen von feindlichen Versorgungsgütern, zerstörte Telegraphenleitungen und Bahnlinien, durch die der Feind mit Nachschub versorgt wurde und gewann mehrere kleine Gefechte. Colonel Griersons Feldzug galt als spektakulärstes Unternehmen des gesamten Krieges. Durch seine Aktionen band er den Feind an sich und sorgte so für eine ausreichende Ablenkung. Zudem startete General Sherman einen Scheinangriff oberhalb von Vicksburg. Jetzt, am 1. Mai, konnten Grants Soldaten unbehelligt den Mississippi überqueren.
Grants nächstes Ziel war aber noch nicht die Stadt Vicksburg. Statt dessen hatte er vor, von Port Gibson aus direkt bis zur Hauptstadt Jackson (Mississippi) zu marschieren . Wenn er diese zunächst besetzten würde -
Am 14. Mai starteten beide Generäle einen Frontalangriff gegen 6000 konföderierte Soldaten, die sich in den Schützengräben vor der Stadt verschanzt hatten. Dank der Übermacht hatten sie ein leichtes Spiel, den Feind aus der Stadt zu vertreiben. Kaum war die Unionsflagge in der Hauptstadt gehisst, begannen Shermans Soldaten auch schon damit, die Warenhäuser und Fabriken der Stadt in Schutt und Asche zu legen. Unterdessen marschierten McPhersons Soldaten nach Westen in Richtung Vicksburg. Auch McClernand näherte sich der Stadt. Pemberton sah seine einzige Chance Vicksburg zu retten darin, dem Gegner schon weit vor der Stadt entgegenzutreten. Am 16. Mai kam es daraufhin bei Champion´s Hill, das auf Halbem Wege zwischen Vicksburg und Jackson lag, zur entscheidenden Schlacht des Feldzuges. Ca. 23000 konföderierte Soldaten standen hier 29000 Unions-
Das, was jetzt noch übrig blieb, zog sich am Ende nach Vicksburg zurück und grub sich hier noch tiefer ein als zuvor. Die ganze Zeit hatte Pemberton auf Verstärkung von Johnston gehofft, die aber nicht kam. Grant hatte nun keine Zeit zu verlieren. Er wusste, dass der Gegner demoralisiert war und gab bereits zwei Tage später -inen Angriff. Um 14 Uhr vielen die ersten Schüsse. Es kam zu einem erbitterten Gefecht und teilweise kam es sogar zu Zweikämpfe. Die zahlreichen Schützenlöcher und Gräben, die die Stadt umgaben, die gefällten Bäume, die als Deckung dienten und insbesondere der Stacheldraht bildete jedoch ein fast unüberwindliches Hindernis. Sobald die Yankees ihre Deckung verließen, wurden sie mit einem Kugelhagel empfangen. Diesmal waren sie es, die sich zurückziehen mussten. Grant gab jedoch nicht auf. Für den 22. Mai plante er einen erneuten Angriff. Um 10 Uhr morgens zogen alle drei Korps unter Sherman, McClernand und McPherson in den Kampf. Aber es nützte nichts. Wieder gab es im gegnerischen Kugelhagel und Granatenbeschuss kein Fortkommen. Nur McClernand konnte an der linken Unionsflanke einen Durchbruch vermelden. Aber der Widerstand war auch hier schließlich so groß, dass McClernand bei Grant Verstärkung durch Sherman und McPherson anfordern musste, die sich vorher bereits zurückgezogen hatten. Grant willigte ein, jedoch musste er schließlich feststellen, dass das Manöver außer Verluste nichts einbrachte. Zum zweitenmal war es am Ende den Konföderierten gelungen, den Angriff der Yankees abzuwehren.
Grant sah nun ein, dass Vicksburg durch einen Frontalangriff nicht genommen werden konnte. Ihm blieb nun nichts anderes übrig, als die Stadt durch Belagerung auszuhungern. Für diese Aufgabe legten nun die Yankees Schützengräben an. Grant hoffte, den Feind auf diese Weise in einer Woche zu bezwingen, insbesondere bevor Johnston ihm in den Rücken fällt. Er war sich sicher, dass ihm das gelingen würde. "Der Fall Vicksburg sei nur noch eine Frage der Zeit", waren seine Worte. Schließlich dauerte es jedoch sechs Wochen. In dieser Zeit stand die Stadt jeden Tag unter Beschuss. Grant hatte seine Armee inzwischen auf 70000 Mann aufgestockt. Einen Teil davon schickte er unter Shermans Führung in Richtung Osten, um Johnstons Aktivitäten zu beobachten. Die Nahrungsvorräte in der Stadt versiegten. Bald begann man, Pferde und Maultiere zu essen, dann Hunde und Katzen und am Ende musste man sich mit Ratten und Mäusen begnügen. Viele Menschen starben an Krankheiten wie Skorbut und viele Soldaten desertierten. Es gab keine Möglichkeit für Pemberton, aus der Stadt auszubrechen. Zum einen hatte er den Befehl, Vicksburg zu halten, zum anderen waren er und seine restlichen Soldaten einfach zu schwach dafür. Im blieb nichts anderes übrig, als auf Johnstons Hilfe zu hoffen.
In der Stadt war es den Unions-
Das war jedoch noch nicht das Ende. Grand hatte noch zwei Dinge zu erledigen. Zum einen musste er sich Johnston entgegenstellen, der ihn immer noch im Rücken angreifen konnte, zum anderen musste noch Port Hudson eingenommen werden, welches von den Konföderierten kontrolliert wurde. Johnston hatte sich mit seinen Soldaten mittlerweile nach Jackson zurückgezogen, in der Hoffnung, dass Sherman, der den Befehl für seine Verfolgung erhalten hatte, ihn dort angreift. Sherman hatte aber aus den Erfahrungen von Vicksburg gelernt und hütete sich vor einen Sturmangriff. Stattdessen wandte er die Taktik an, die Grant erst nach zahlreichen Verlusten ausführte: Die Belagerung der Stadt. Aber auch Johnston erkannte die Lage und er hatte nicht vor, für die Widerholung der Ereignisse in Vicksburg beizutragen.
So entschloss er sich am 16. Juli mit seiner Armee über den Pearl River zu fliehen. Für die Belagerung Port Hudsons war Unions-
Mit der Einnahme von Vicksburg und Port Hudson, und durch den Rückzug der konföderierten Armee unter General Joseph Johnston, hatte die Union den wichtigsten strategischen Sieg errungen. Von nun an stand der Mississippi unter der Kontrolle der Yankees. Vereinzelt konnte der Fluss zwar noch von den Konföderierten überquert werden, der Transport ganzer Armeen und schwerer Waffen von einem Ufer zum anderen, war nun aber nicht mehr möglich. Die Konföderierte Armee war damit gespalten.