Die Siedler Die Mormonen

Seitdem Joseph Smith im Staat New York 1830 die "Kirche Jesu Christi der heiligen der Letzten Tage" (Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints - Mormonenkirche) gegründet hatte, wurden die Mormonen-Anhänger von ihren Nachbarn ständig angefeindet. Aus diesem Grunde waren sie gezwungen, mehrmals ihre Besiedlungen zu verlassen und sich an einem anderen Ort niederzulassen. So wurden sie nacheinander aus Kirtland, Ohio, Independence, Missouri und schließlich aus Nauvoo in Illinois vertrieben. Nauvoo war eine Stadt, die 1838 von den Mormonen selber erbaut wurde. Hier gelangten sie durch ihren Fleiss in kurzer Zeit zu Wohlstand und Reichtum. Gleichzeitig stießen sie aber auch hier wieder auf den Hass und Zorn ihrer Nachbarn. Als Joseph Smith sich über eine Zeitungskritik empört hatte, die von Abtrünnigen seiner eigenen Gemeinde veröffentlicht wurde, zerstörte er kurzerhand die Zeitungsdruckerei. Dafür wurde er dann im Juni 1844 in Carthage - Illinois - ins Gefängnis gesteckt, wo er dann schließlich zusammen mit seinem Bruder von Milizsoldaten gelyncht wurde. Sein Nachfolger war der Mormonen-Älteste Brigham Young. Young war ein idealer Führer mit einem ausgezeichnetem Organisationstalent. Da die Bedrohung durch den Mob immer größer wurde, beschloss er 1845 seine Anhänger zu einem Ort zu führen, an dem sie in Frieden und ohne Anfeindungen leben sollten. Young entschloss sich für das Tal am großen Salzsee, da er davon überzeugt war, dass nur seine Gemeinde den Mut und den Fleiss aufbringen würde, dieses öde Wüstengebiet zu besiedeln.


Nach den Vorbereitungen im Winter 1845/46 brach eine kleine Gruppe unter der Führung von Young im Februar 1846 auf. Ihr Ziel war zunächst der Missouri in Nebraska, wo sie in der Nähe der heutigen Stadt Omaha ihr Winterlager aufschlugen. Auf dem Weg dorthin, errichteten die Gäubigen Wegstationen für die nachfolgenden Trecks, die dort Schutz und Verpflegung fanden.Mormonen Trail Ein Jahr später - im Frühjahr 1847 - zogen die Gläubigen weiter. Nachdem sie am North Platte River entlang Nebraska durchquert, und nach unbeschreiblichen Strapazen und Entbehrungen in Fort Laramie und Fort Bridger halt gemacht hatten, erreichten sie schließlich am 24. Juli 1847 das gelobte Land. Noch im selben Jahr bestellten die Gläubigen ihre Felder. Trotz der Trockenheit und der schlechten Bedingungen in diesem Gebiet, schafften die Gläubigen durch unermüdliche Arbeit und Fleiss diese Wüstenlandschaft in fruchtbares Land zu verwandeln. Noch im Sommer 1847 konnten sie ihre ersten Früchte ernten. Im Laufe der Zeit zogen mehr als 16000 Aussiedler in das neue Land. Der Boden wurde während der nächsten Jahre durch den Bau von Bewässerungsanlagen immer ertragreicher.


Dann brach in Kalifornien der Goldrausch aus. Aber keiner der Gläubigen ging in die Goldgebiete, denn mit der großen Anzahl von Goldsuchern, die durch ihr Land zogen, machten sie gute Geschäfte und gelangten  auch so zu großem Reichtum. Schließlich wurde die Stadt Salt Lake City erbaut, die ursprünglich die Hauptstadt eines unabhängigen Mormonen-Staates werden sollte. Aber 1849 erhielt das Land eine Verfassung und 1850 wurde der Staat Utah gegründet, dessen Gouverneur Brigham Young hieß. Jetzt konnte er seinen Staat unter der Obhut der USA immer mehr ausbauen.


Dennoch herrschte ein ständiges Misstrauen zwischen Young und der US-Regierung. Es gab mehrere Gründe, die einen Streit offen ausbrechen ließen. Nicht-Mormonen, die bei ihrem Marsch nach Kalifornien Utah durchquerten, bedrohten die Gläubigen erneut. Es kam zum so genannten "Mormonenkrieg".


Nachdem Brigham Young als Gouverneur abgesetzt wurde, schickte Präsident James Buchanan US-Truppen nach Utah, um Salt Lake City zu besetzen. Als Young und seine Anhänger damit drohten, die Stadt niederzubrennen, verzichteten die Truppen zunächst auf die Besetzung. Schließlich kam es durch intensive Vermittlungen doch noch zum Frieden. Von nun an konnten die Gläubigen in Frieden leben und ihrem Glauben nachgehen. Brigham Young selber lebte bis zu seinem Tode im Jahre 1877 noch 20 Jahre in seinem gelobten Land.

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