John Charles Frémont gehörte nicht zu den Männern, die den Titel "berühmter Mountain-Man" oder "Forscher" verdient hätten. Auf seinen Expeditionen wurde er immer von Kundschaftern begleitet und er benutzte zum größten Teil Pfade, die andere schon lange vor ihm benutzt hatten. Was ihn aber auszeichnete, war seine Gabe über seine Reisen fesselnde Berichte zu verfassen. Er beschrieb diese Reisen als grandiose und phantasievolle Abenteuer und machte so den Westen für die vielen Siedler im Osten interessant. Frémonts Berichte kamen der US-Regierung gerade recht, da sie eine geeignete Propaganda für die Westwanderung waren. John Charles Frémont wurde im Jahre 1813 in Georgia als unehelicher Sohn einer Frau aus Virginia geboren. Er war im Gegensatz zu anderen Männern die den Westen erkundeten, ein studierter Mann, der die Ambitionen besaß, in der Gesellschaft aufzusteigen. Im Jahre 1838 wurde er in der US-Armee als topographischer Ingenieur aufgenommen. In seiner Position als Leutnant war er hier äußerst geschickt und erfolgreich. 1841 heiratete er heimlich seine Geliebte Jessie Benton, deren Vater - Senator Thomas Hart Benton - zunächst nicht damit einverstanden war. Später gab Senator Benton jedoch seinen Schwiegersohn den Segen und brachte ihn auf die Idee, als Forscher tätig zu werden. Im Juni 1842 brach Frémont zu seiner ersten Expedition auf. Seine Aufgabe bestand darin, den Oregon Trail zu karthographieren. Die Karte sollte die Route durch die Colorado Rockies bis zum Südpass beinhalten. Als Begleiter und Kundschafter war sein späterer Freund Kid Carson bei ihm. Die Reise war keine besondere Herausforderung. Der Aufstieg eines Berges, den Frémont als den "Höchsten" bezeichnete und ihn Frémonts Peak nannte, war keine Sensation, zumal es bei weitem nicht der höchste Berg war. Als er aber im Oktober 1842 von seiner Expedition zurückkehrte, verfasste er zusammen mit seiner Frau Jessie den schon oben erwähnten phantasievollen Bericht, den er ein Jahr später dem Kongress vorlegte.
Auf seiner zweiten Expedition in den Jahren 1843 - 44 sollte er den Oregon Trail bis zum Pazifik weiter kartographieren. Das tat er aber nicht, statt dessen ging er mit seiner Gruppe von Fort Vancouver in den Süden ins spanische Kalifornien. Diesmal wurde er von dem berühmten Mountain Man Joe Walker begleitet. Auf seiner Rückreise benutzte er schließlich einen Pfad, den Jedediah Smith schon 10 Jahre zuvor geebnet hatte. Auch hier verfasste er nach seiner Rückkehr einen seiner grandiosen Berichte, die die Öffentlichkeit dazu bewegen sollte, in den Westen zu ziehen. Im Sommer 1845 folgte seine dritte Expedition, die ihm aber nicht so viel Glück bringen sollte, wie die beiden Vorangegangenen. Mit einer 60 Mann starken Truppe und den beiden Kundschaftern Joe Walker und Kit Carson wollte er diesmal das Große Becken und die Sierras erforschen. Die Gruppe ging am Arkansas River entlang, überquerte die Rocky Mountains, durchquerte das Große Becken und gelangte schließlich über die Sierras nach Kalifornien. Bis dahin war es wieder eine unspektakuläre Reise, die ohne Probleme bewältigt wurde.