Ambrose Everett Burnside (Union) wurde am 23. Mai 1824 in Liberty (Indiana) geboren. Im Jahre 1847 absolvierte er die Militärakademie in West Point. Hier lernte er auch George Brinton McClellan kennen, dessen enger Freund er wurde. Während McClellan bereits im Mexikokrieg seine ersten Erfolge verbuchen konnte, diente Burnside einige Jahre an der Südwestgrenze. 1849 wurde er bei einem Kampf gegen die Apachen verwundet. Im Jahre 1853 verließ er die Armee, um eine eigene Waffenfabrik zu gründen, in der vorwiegend ein Karabinermodell produziert wurde, das er selber entwickelt hatte. Mit dieser Fabrik hatte er aber wenig Glück. Da die wichtigen Staatsaufträge ausblieben, blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Patent an seine Gläubiger zu verkaufen und die Fabrik zu schließen. Sein Freund McClellan verschaffte ihm daraufhin eine Stellung bei einer Eisenbahngesellschaft.
Bei Ausbruch des Krieges ging er wieder zur Armee zurück und übernahm dort als Colonel das 1. Rhode Island. Im Gegensatz zu manch anderen Kommandeuren war Burnside ein sympathischer Mensch. Er trug einen auffallend breiten Backenbart, der fortan Sideburns genannt wurde. Was Burnside ebenfalls von anderen Kommandeuren unterschied, war seine Selbsteinschätzung. Er fühlte sich nicht dazu berufen, als General eine ganze Armee zu führen. Zweimal wurde ihm die Führung der Potomac-
General McClellan war jedoch ein unfähiger General und Präsident Lincoln hatte langsam genug von seinem zögerlichem Verhalten. Ca. einen Monat vor der Schlacht bei Fredericksburg -
Seine ersten Kampferfahrungen innerhalb des Bürgerkrieges, hatte er aber bereits anderthalb Jahre zuvor gemacht. Im Juli 1861 hatten es die Nordstaaten auf einen Eisenbahnknotenpunkt in Nord-
Im September 1862 hatte Burnside wieder einen Fluss zu überqueren, diesmal den Antietam in Maryland. Wie beim Bull Run gelang ihm auch hier die Überquerung, wenn auch mit anfänglichen Schwierigkeiten. Zunächst gelang es seinen Truppen, die rechte Flanke der Konföderierten immer weiter zurück zudrängen. Dann jedoch, musste Burnside sich selber wieder zurückziehen, da er gegen den neu eingetroffenen General A. P. Hill keine Chance hatte. Am Ende der Schlacht konnten die Nordstaaten den Sieg dann aber für sich verbuchen. General Lee, der es gewagt hatte, in Maryland einzumarschieren, musste daraufhin wieder den Rückzug nach Virginia antreten.
Mit dem alleinigen Rückzug der konföderierten Armee war Präsident Lincoln aber nicht zufrieden. Stattdessen sollte General McClellan sie verfolgen und komplett vernichten. Die Chance hatte er, denn seine Armee war zahlenmäßig stärker als die von Lee. Er tat es aber nicht, da er ständig an einen übermächtigen Gegner glaubte. Als McClellan dann doch endlich aktiv wurde, benötigte er für die Überquerung des Potomac-
Der neue Befehlshaber der Potomac-
Statt nun Furten zu benutzten, um den Fluss möglichst schnell zu überqueren, wartete er zunächst eine Wochen lang auf Material für den Bau mehrerer Brücken. Danach wartete er weitere 17 Tage, bevor er die Initiative ergriff. Schließlich gelang es ihm zwar, den Fluss zu überqueren und die in der Stadt postierten Scharfschützen zu vertreiben. Lee hatte aber in der Zwischenzeit die Möglichkeit genutzt, seine Truppen zu verstärken.
Die Entscheidung viel am Ende an einer Steinmauer, die sich am Fuße der Marye´s Heights befand. Hier hatten sich die Konföderierten verschanzt und die Yankees hatten bei ihrem Versuch, die Mauer zu stürmen keine Chance. Eine Brigade nach der anderen wurde im Kugelhagel vernichtet. Burnside sah danach keinen Sinn mehr darin, die Attacken fortzusetzen. Auch Fredericksburg konnte er nicht mehr halten, so dass er sich schließlich wieder über den Rappahannock River zurückzog.
Zwischen Burnside und seinen Generälen gab es schon während der Schlacht Meinungsverschiedenheiten über die Sinnlosigkeit der Angriffe auf die Steinmauer. Wutentbrannt eilte er daher nach Washington, um Präsident Lincoln vor eine Entscheidung zu stellen. Entweder sollten seine Generäle gehen, oder er selber würde den Dienst quittieren. Lincoln entschied sich schließlich für Burnside, den er dann einige Zeit später durch General Hooker ersetzte. Damit trat genau das ein, was Burnside wahrscheinlich insgeheim gehofft hatte.
Mit diesem Schritt zurück war Burnsides militärische Karriere aber noch nicht beendet. Am 3. September 1863 marschierte er mit seinem 9. Korps kampflos in Knoxville ein, um die dortigen, zum größten Teil unionstreuen Bewohner zu befreien. Der konföderierte General Longstreet hatte daraufhin die Aufgabe, die Stadt zurückzuerobern, was ihm aber nicht gelang.
Seinen nächsten wichtigen Einsatz hatte Burnside am 6. Mai 1864 bei einem Waldstück in Virginia, dass als Wilderness bezeichnet wurde. General Grant hatte hier vor, Lees Truppen vernichtend zu schlagen. Burnside sollte während der Schlacht eine Lücke in der gegnerischen Front durchstoßen, die durch Angriffe auf beiden Flanken des Gegners entstanden war. Er erwies sich aber auch hier mal wieder als ungeeigneter Kommandeur. Zunächst kam er zu spät, und dann schien er nicht zu erkennen, welche Chance er dank dieser Lücke hatte, den Feind zu besiegen. Anderthalb Stunden dauerte es dann, bis er seine Truppen in Stellung gebracht hatte, und dann setzte er nicht seine gesamte Streitmacht ein, sondern nur eine Division. Eine Vernichtung des Gegners war damit ausgeschlossen. Lediglich einen Rückzug konnte Burnside mit Hilfe von General Hancock erzwingen. Diesen Rückzug mussten die Yankees dann aber wieder selber antreten, nachdem die Konföderierten einen Gegenangriff gestartet hatten.
Schließlich hatte die Schlacht in der Wilderness für beide Kriegsparteien nichts eingebracht. Beide Armeen verschanzten sich wieder in ihren ursprünglichen Stellungen. Weder Grant noch Lee hatten es geschafft, den jeweiligen Gegner zu vernichten. Drei Tage später kam es dann zu einer Schlacht bei Spotsylvania, bei der Burnside ebenfalls mitwirkte. Die Gefechte waren hier so brutal, dass man die Schlacht am Ende als "Bloody Angle of Spotsylvania" bezeichnete. Schließlich konnten aber auch hier beide Kriegsparteien keinen strategischen Erfolg verbuchen.
Seinen letzten Einsatz hatte Burnside bei der so genannten "Kraterschlacht bei Petersburg" am 30. Juni 1864. Hier kam ein gewisser Colonel Henry Pleasant auf die Idee, die gegnerische Front buchstäblich zu untergraben, um sie dann in die Luft zu sprengen. Burnside genehmigte das Manöver und als der Tunnel fertig war, wurde die Sprengung durchgeführt. In dem dabei entstandenen Krater wurde ein ganzes konföderiertes Regiment und eine Artilleriebatterie begraben.
Damit war die gegnerische Front aber noch nicht komplett vernichtet. Das musste durch einen massiven Sturmangriff nachgeholt werden. Dieser Sturmangriff blieb aber aus, da sich die nachfolgenden Soldaten, mehr an dem schrecklichen Schauspiel ergötzten, als an die Attacke zu denken. Das lag daran, dass sie von keinem geeigneten Kommandeur befehligt wurden. Burnside hatte ursprünglich vor, ein Regiment mit schwarzen Soldaten einzusetzen, was aber von General Meade abgelehnt wurde. Das brachte Burnsides Schlachtplan total durcheinander. Die Folge war, dass sich die Yankees nach einem Gegenschlag der Konföderierten nun selber wieder zurückziehen mussten.
Nach dieser Niederlage wurde Burnside in Urlaub geschickt und bis zum Kriegsende nicht mehr eingesetzt. Am 15. April 1865 schied er aus der Armee aus. Später wurde er Gouverneur und US-