Richard Stoddert Ewell (Konföderation) wurde am 8. Februar 1817 in Georgetown, District of Columbia, geboren. Im Jahre 1840 absolvierte er die 13. Klasse in der Militärakademie in West Point und erhielt anschließend eine Kommission der 1. U.S. Dragons. Seine ersten Kampferfahrungen sammelte er im Mexikokrieg, wo er für seine Verdienste zum Captain befördert wurde. Bevor er in Baltimore seinen Dienst in einem Fort ableistete, kämpfte er 1859 gegen die Mescalero-Apachen. Ewell war ein kahlköpfiger Exzentriker. Er hatte eine Hakennase und hielt seinen Kopf ständig schief. Diese Haltung, und der Umstand, dass er beim fluchen lispelte, erinnerten an einem Vogel. Dadurch sorgte er bei seinen Soldaten für genug Stoff, sich über ihn lustig zu machen. Da er an einem Magengeschwür litt, aß er nur in Milch gekochten geschälten Weizen mit Rosinen und Eigelb. Ewell legte am 7. Mai 1861 seine Kommission nieder und trat mit dem Rang eines Oberst in den Dienst der konföderierten Armee. Hier übernahm er das Kommando über ein Unterrichtscamp der Kavallerie. Am 17. Juni 1861 wurde er dann zum Brigadier General ernannt, und am 24. Januar 1862 zum Major General.


Während der Räumung von Fairfax Court House wurde Ewell zum ersten mal verwundet. Er kämpfte danach in der Schlacht von Manassas, die am 21. Juli 1861 stattfand und von den Konföderierten gewonnen wurde. Beim Feldzug von General "Stonewall" Jackson kamen Ewells Soldaten gleich mehrmals zum Einsatz. So überfielen sie am 23. Mai 1862 einen Unionsvorposten in Front Royal, den sie ohne Probleme besiegen konnten.


In Cross Keys wurden sie am 8. Juni von General Frémont angegriffen. Obwohl Frémont fast doppelt so viele Soldaten hatte wie Ewell, kam bei seinem Angriff nichts heraus. Statt mit seiner ganzen Streitmacht den Feind zu überrollen, blies er nur mit einem kleinen Teil zum Angriff. Eine Abwehr der Unions-Soldaten war nun kein Problem mehr. Einen Tag später griffen Ewells Soldaten zusammen mit Jacksons Truppen Unions-General James Shield an, der Frémonts Truppen verstärken sollte. Obwohl die Konföderierten hier zahlenmäßig stärker waren, war es ein harter Kampf, so dass der weitere Plan kehrt zu machen und Frémont nochmals anzugreifen, scheiterte. Was folgte, war dann doch schließlich ein Rückzug nach Brown´s Gap im Blue Ridge. Dennoch galt Jacksons Feldzug als Erfolg. Das Hauptziel, den Gegner von wichtigen Aufgaben in anderen Teilen des Landes abzulenken, war erreicht.


Nachdem Ewell die Sieben-Tage-Schlacht (25.06 - 01.07.1862) und die Schlacht am Cedar Mountain (09.08.1962) heile überstanden hatte, verlor er bei der zweiten Schlacht von Manassas in Groveton ein Bein, das er später durch ein Holzbein ersetzte. Am 23. Mai 1863 nahm er als Lieutenant General seinen Dienst in der Armee wieder auf, um das Kommando über das 2. Korps zu übernehmen. Zuvor hatte General Jackson die Kommandogewalt über das Korps. Dieser war aber in der Schlacht bei Chancellorsville gefallen.


Am 2. Juni 1863 setzte sich Ewell mit seinem Korps in Richtung Shenandoahtal in Bewegung. Hier sollte sich die gesamte konföderierte Armee treffen, um ungehindert in diesem Tal nach Norden zu marschieren. Der oberkommandierende General Lee hatte vor, zuerst Pennsylvania zu besetzten. Wenn er in diesen Staat einmarschieren würde, könnte er auf dem Weg dorthin Washington, Baltimore und am Ende auch New York bedrohen. Lees direkter Gegner, General Hooker, hatte nach der Schlacht bei Brandy Station keinen Versuch mehr unternommen, die Konföderierten aufzuhalten. Daher erreichte Ewell nach drei Tagen ungehindert die sich im Shenandoahtal befindende Stadt Winchester. Hier und in der weiter nördlich liegenden Stadt Martinsburg, stieß er zwar auf Widerstand, dennoch hatten die unterlegenen Yankees keine Chance, so dass Ewell am Ende 3500 feindlichen Soldaten gefangen nehmen konnte. Eine Woche später befand sich die ganze konföderierte Armee im Tal. Und einige Zeit später besetzten die Generäle Longstreet und Hill die Stadt Chambersburt (Pennsylvania), und schickten sich an, auf Gettysburg (Pennsylvania) zuzumarschieren. Währenddessen belagerte Ewell mit seinen Truppen die Städte Carlisle und York. Die Stadt Gettysburg wurde von den besetzten Städten förmlich umringt. Gettysburg selber war zwar für eine Belagerung uninteressant. Hier befand sich aber eine Wegkreuzung, die für eine Truppenkonzentration ideal war, und zwar für beide Kriegsparteien. So strömten immer mehr Truppen beider Seiten auf die Stadt zu. Was daraufhin folgte, war die Schlacht von Gettysburg, die vom 01. Juli bis zum 03. Juli 1863 tobte.


Am Nachmittag des ersten Tages standen sich um 15 Uhr beide Seiten in einem Halbkreis von fünf Kilometer gegenüber, der sich bei Gettysburg von Westen bis nach Norden erstreckte. Mit 24000 Soldaten waren die Konföderierten den 19000 Soldaten der Union zahlenmäßig überlegen. Einige Zeit später bliesen Ewell und General Hill zum Angriff. Die Wucht des Angriffs war so groß, dass die Truppen der Union keine Chance hatten. Der gesamte rechte Flügel brach zusammen und den Unions-Soldaten blieb nichts anderes übrig, als den Rückzug durch Gettysburg zum Cemetery Hill anzutreten. Der Cemetery Hill und weitere Anhöhen waren für die Yankees jedoch gut geeignet, ihre Verteidigungsstellungen auszubauen. General Lee wollte das verhindern. So überließ er Ewell die Entscheidung für oder gegen einen Angriff. Ewell entschied sich dagegen. Seiner Ansicht nach war die Stellung schon uneinnehmbar. Damit ließ er den weiteren Ausbau der feindlichen Stellungen zu. Am zweiten Tag hatte Ewell die Aufgabe, die rechte Unions-Flanke anzugreifen. Die Yankees konnten sich aber gegen die Attacken durch Ewells Regimenter erfolgreich zur Wehr setzten. Das lag einmal an dem entschlossenen Widerstand, den die Yankees leisteten, zum anderen aber auch an der unkoordinierten und miserablen Ausfügung des Angriffs. Auch am dritten Tag war ein weiterer Versuch, den Feind am Fuße des Culp´s Hill anzugreifen zum scheitern verurteilt. Am Ende war die Schlacht von Gettysburg für die erfolgsverwöhnten Konföderierten verloren. Bei der Schlacht in der Wilderness (05. 05. - 06. 05. 1864) sah es für Südstaatler hingegen wieder besser aus. Zwar konnten sie keinen Sieg davon tragen, aber auch keine Niederlage. General Lee hatte es zwar nicht geschafft, den Gegner zu vernichten, aber auch General Grant nicht, obwohl dieser über eine zahlenmäßig größere Streitmacht verfügte. Ewell stand mit seinem Korbs der Wilderness am nächsten. Seine direkten Gegner waren während der ganzen Schlacht die Generäle Warren und Sedgwick, gegen die er am Ende aber keine Chance hatte. Ewells Gesundheit ließ mittlerweile zu wünschen übrig, nachdem er bei der zweiten Schlacht von Manassas ein Bein verloren hatte. Und es sollte auch nicht besser werden, denn während der Schlacht von Spotsylvania fiel er vom Pferd, was dazu führte, das er für den Kampfeinsatz nicht mehr tauglich war. Statt dessen übernahm er das Kommando des Departments von Henrico und schließlich die Verteidigung von Richmond. Am 6. April 1865 geriet Ewell bei Sayler's Creek in Gefangenschaft und wurde in Fort Warren, Massachusetts bis zu seiner Freilassung am 18. August 1865 gefangen gehalten.


Nach seiner Gefangenschaft zog Ewell sich auf seiner Farm in der Nähe von Spring Hill, Tennessee zurück. Bis zu seinem Lebensende wurde er immer wieder für die Niederlage von Gettysburg verantwortlich gemacht, da er nicht bereit war, den Feind auf dem Cemetery Hill anzugreifen. Es ist jedoch nicht sicher, dass ein Angriff einen Sieg eingebracht hätte, da die Konföderierten Stellungen dabei sehr schwer zu nehmen gewesen wären. Richard Stoddert Ewell starb am 25. Januar 1872 auf seiner Farm in Tennessee.

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