Albert Sidney Johnston (Konföderation) wurde am 2. Februar 1803 in Washington (Kentucky) geboren. Bevor er die Schule in West-Virginia und später die Transylvania Universität besuchte, wurde er von Privatlehrern unterrichtet. Im Jahre 1826 absolvierte er die Militärakademie in West Point. Hier lernte er auch den späteren Präsidenten der Konföderierten Jefferson Davis kennen. Beide wurden Freunde und Johnston - er war zwei Klassen weiter als Davis - wurde fortan zum Vorbild des zukünftigen Präsidenten. Auch später ließ Davis es nicht zu, dass man schlecht über ihn redete. 1832 nahm Johnston an den Kämpfen gegen die Black Hawk teil. Als seine Frau im Jahre 1834 starb, verließ er zunächst die Armee, um in Texas als Farmer zu arbeiten. Im Laufe der Zeit stellte er aber fest, dass ihm diese Arbeit nicht lag, und so trat er der texanischen Armee bei. Hier arbeitete er sich zunächst bis zum Brigadegeneral hoch, später wurde er Außenminister der neuen Republik. Als er die Armee übernahm, wurde er von seinem Konkurrenten General Felix Houston zum Duell aufgefordert, bei dem er verwundet wurde.


Im Jahre 1839 kämpfte er gegen die Cherokee, und später nahm er als Kommandant eines Freiwilligenregiments am Mexiko-Feldzug teil. 1849 kehrte er wieder als einfacher Soldat zur regulären Armee zurück, in der er 1855 zum Colonel und Befehlshaber der 2. US-Kavallerie ernannt wurde. Seinen nächsten Einsatz hatte er 1857 in Utah. Hier nahm er erfolgreich am Feldzug gegen die Mormonen teil, so dass er schließlich wieder zum Brigadegeneral befördert wurde.


Als Texas im Februar 1861 aus der Union austrat, verließ er zweieinhalb Monate später die Armee, da er zunächst nicht vor hatte, in diesem Krieg zu kämpfen. Beide Seiten hielten viel von dem General und so wurde er auch von beiden Seiten umworben. Johnston entschied sich für den Süden. Das lag einmal an seiner Abstammung, zum anderen an der tiefen Freundschaft zu Jefferson Davis. Noch während seiner Abwesenheit - Johnston hielt sich an der Ostküste auf - ernannte Davis ihn zum General. Damit war er der zweithöchste General der konföderierten Armee. Selbst Generäle wie Joseph E. Johnston, Lee oder Beauregard gehörten zu seinen Untergebenen. Im September 1861 erreichte er nach einer langen und gefährlichen Reise quer durch den Kontinent Richmond.


Der im Krankenbett liegende Davis übertrug ihm daraufhin sofort das Kommando über den Militärbereich West, der sich von den Appalachen bis zu den Ozarks erstreckte. Dabei standen ihm 70000 Soldaten zur Verfügung. Es gab zwei Forts in Johnston Bereich, die für die Union ein wichtiges Kriegsziel darstellten: Fort Henry am Tennessee und Ford Donelson am Cumberland River. Fort Donelson war eigentlich nur ein 15 Morgen großes Gebiet, das mit einem Palisadenzaun umgeben war. General Grant erhielt von General Halleck nach einigem zögern die Erlaubnis, beide Forts mit sieben Panzerschiffe anzugreifen. Zu Johnston Leidwesen waren Grants Angriffe von Erfolg gekrönt. Fort Henry eroberte er am 06. Februar 1861 fast kampflos. Zehn Tage später viel nach zähem Widerstand der Konföderierten auch Fort Donelson.


Für die Nordstaaten war dieser Erfolg ein strategisch wichtiger Sieg. Ein Grossteil von Johnstons Truppen in Tennessee und Kentucky war geschlagen. Wichtige Verbindungslinien wie die der beiden Flüsse Tennessee und Cumberland, sowie der Eisenbahn standen nun unter der Kontrolle der Union, und der Rest der Südstaaten-Streitkräfte war weit entfernt in Nashville und in Columbus stationiert. Und selbst da hielten sich Johnstons Streitkräfte nicht lange. Am 23. Februar mussten sie Nashville verlassen, um General Buells Armee Platz zu machen, und damit fiel das wichtige Transport- und Versorgungszentrum, das sich in der Stadt befand, in die Hände der Union.


Für General Johnston war das eine herbe Niederlage. Sein Kommando war einfach zu umfangreich. Außerdem schätzte er die Absichten seiner Gegner falsch ein. Plötzlich fiel er bei der Bevölkerung und bei den Politikern in Ungnade. Das Ärgernis über Johnston ging so weit, dass einige Abgeordnete seinen Rücktritt forderten. Das aber ließ Davis, der immer noch große Stücke auf ihm hielt, nicht zu. So war es nun an Johnston, seinen Ruf wieder herzustellen.


Es gab zwei Unions-Armeen, die nach Ansicht von Johnston vernichtet werden mussten. Dazu gehörte Grants Armee bestehend aus 30000 Soldaten und General Buells Armee mit 50000 Soldaten. Grant hatte von Halleck den Befehl bekommen, nach Pittsburgh Landing zu marschieren, um einen Ort zu erobern, der Corinth genannt wurde. Auch Buell sollte später zu ihm vorstoßen. In Corinth befand sich ein Eisenbahnknotenpunkt der wichtigsten Nord-Süd und Ost-West Bahnlinien. Dieser Knotenpunkt wurde von 42000 Soldaten gehalten, die unter dem Kommando von Johnston standen. General Beauregard war sein stellvertretender Kommandant. Beide beobachteten die feindlichen Truppenbewegungen sehr genau und waren daher fest entschlossen, Grant mit einem Angriff zuvor zukommen, noch bevor Buell Pittsburgh Landing erreichen würde. Missverständliche und ungenaue Befehle, sowie starke Regenfälle, die die Flüsse überlaufen ließen und die Straßen in Morast verwandelten, waren Schuld daran, dass sich der Abmarsch, der am 5. April 1862 stattfinden sollte, um 12 Stunden verschob. Als es dann losging, regnete es immer noch, so dass die einzelnen Truppen ihre vorgesehenen Stellungen nicht rechtzeitig erreichten. Aus diesem Grunde schlug Beauregard Johnston vor, den Angriff abzublasen. Dieser weigerte sich jedoch, und so begann am 06. April die Schlacht bei Shiloh, deren Name sich von einer Kirche ableitete, die Shilohkirche genannt wurde. Zunächst konnten die Konföderierten beim Vorstoß auf Pittsburgh Landing einige Erfolge verbuchen. Was folgte, war eine grausame Schlacht an einem Ort, der später wegen der surrenden Geschosse "Hornissennest" genannt wurde. Der Kampf war so grausam, dass sich ein Großteil seiner Soldaten angesichts ihrer Erlebnisse weigerte, erneut anzugreifen.


Erst Johnston konnte sie durch seine ruhige Art zu einem weiteren Angriff überreden. Mit aufgepflanztem Bajonetten stürmten sie daraufhin gegen den Feind, der dabei zwar etwas zurückgedrängt, letztendlich aber dennoch nicht überrannt werden konnte. Ein gewaltiger Kugelhagel hielt die konföderierten Soldaten davon ab, und Johnston selber erhielt dabei eine schwere Schusswunde am Bein. Er schien gar nicht zu merken, wie lebensgefährlich die Wunde war und das er dabei war zu verbluten. Auch seine Soldaten sahen das Blut nicht, das an seinem Stiefel herunterlief. So ritt er unbekümmert weiter, bis er schließlich aus dem Sattel viel und noch am selben Tag, dem 06. April 1862, verstarb.


Zwar konnten die Yankees an diesem Tag noch zurückgedrängt werden, als am folgenden Tag, dem 07. April, aber Buells frische Truppen einen Angriff auf das Lager der Konföderierten starteten, wendete sich das Blatt. Nun musste Beauregard, der Johnstons Kommando übernommen hatte, den Befehl zum Rückzug nach Corinth geben und am Ende war die Schlacht für die Konföderierten verloren.




Die Kommandeure

Die

Kommadeure

Impressum /

Datenschutz

Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen