George Brinton McClellan ("Little Mac") (Union) wurde am 03.12.1826 in Philadelphia geboren. Er war Sohn einer wohlhabenden Familie und konnte so in den besten Privatschulen erzogen werden. Der Einfluss der Familie ermöglichte es ihm auch, zwei Jahre früher als normal die Militärakademie in West Point zu besuchen, die er dann im Jahre 1846 bereits mit 19 als Zweitbester abschloss. Als der Mexiko-
Im Jahre 1857 verließ McClellan die Armee und wurde zunächst Chefingenieur bei der Illinois Central Eisenbahngesellschaft. Später übernahm er als zweiter Präsident die Geschäftsführung der Ohio & Mississippi Railroad. Obwohl er als Geschäftsmann großen Erfolg hatte, trat er bei Ausbruch des Bürgerkrieges wieder in den Militärdienst ein, wo er vom Gouverneur von Ohio zum Generalmajor ernannt wurde. In dieser Eigenschaft übernahm er das Kommando einer kleinen Armee, mit der er in West-
Zunächst schickte er am 26. Mai 1861 eine Vorhut los, die nach mehreren kleineren Gefechten die zahlenmäßig unterlegenen Konföderierten vertrieben. Erst ca. einen Monat später -
In der Folgezeit kam es im Rahmen dieses Feldzuges zu einer weiteren Schlacht gegen eine 4500 Mann starken Armee der Konföderation, die unter dem Kommando eines gewissen General Robert S. Garnett stand. Dieser hatte die Aufgabe, die Pässe zu befestigen, über die die Hauptverkehrswege vom Shenandoahtal nach Wheeling und Parkersburg verliefen. General McClellan hatte nun den Plan gefasst, Garnett mit 12000 Mann einzukesseln. Dabei sollten 4000 Soldaten am Laurel Mountain einen Scheinangriff führen, während sich der Rest -
Statt die gegnerischen Schützengräben aber nun in einem gesamten Frontangriff zu stürmen, ließ McClellan nur einen Flankenangriff mit einer Brigade ausführen, die unter dem Kommando von General Rosecrans stand. McClellan selber wollte dann mit den beiden anderen Brigaden "den Rest erledigen". Auf diese Weise hätte er den Ruhm für sich ernten können. Dazu kam es aber nicht: Rosecrans gelang es zwar, die linke Flanke des Gegners aufzurollen und ihn in die Flucht zu schlagen, die zweite Angriffswelle der anderen beiden Brigaden blieb aber aus. McClellan war davon überzeugt, Rosecrans sei geschlagen worden. Seine Annahme beruhte auf dem Schlachtenlärm, den er falsch deutete. Hier zeigte McClellan zum ersten Mal seine Angst vor dem Feind, eine Angst, die er stets dadurch zu verdecken versuchte, indem er ständig von einem übermächtigen Feind sprach. Dabei war der Feind nie übermächtig. McClellan verstand es nur nicht, die überlegenen Ressourcen des Nordens zu nutzen. Er erwies sich als schlechter General wenn es darum ging, eine Armee in den Kampf zu führen. Allerdings verstand er es, aus einer schwachen Armee eine kampfstarke Streitmacht zu formen.
Im Juli 1861 hatte McClellan die Gelegenheit, diese Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Nachdem General McDowell die Schlacht bei Manassas verloren hatte, unterschrieb Präsident Lincoln ein Gesetz, dass die Einberufung von insgesamt 1000000 Mann vorsah. McClellan hatte nun die Aufgabe, aus diesen Männern eine neue Armee zu schaffen. Lincolns Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
In den folgenden zwei Monaten machte er aus neuen oder entmutigten Soldaten harte Kämpfer. Er versorgte sie mit den besten Rationen, bewaffnete sie mit den modernsten Waffen und kleidete sie mit den besten Uniformen. Bei den Offizieren trennte er den Spreu vom Weizen und seinen Soldaten lehrte er Disziplin und Gehorsam. Ein gesundes Selbstbewusstsein und die Dankbarkeit seiner Soldaten waren das Ergebnis seiner Bemühungen. Schließlich verfügte die Union über eine Armee, die am Ende des Krieges einen Großteil zum letztendlichen Sieg beitrug -
Scott war ein wahrer Kriegsheld. Seinen Ruhm erntete er jedoch in vergangenen Kriegen. In diesem Krieg wollte McClellan der Held sein und so tat er alles, um sein Ziel zu erreichen. Da Scott ein alter und gebrechlicher Mann war, viel es McClellan nicht schwer, als fleißiges und erfolgreiches Energiebündel dazustehen. Wichtige Entscheidungen besprach er direkt mit Präsiden Lincoln, ohne Scott davon zu informieren. Außerdem beschwerte er sich über den "alten General", er würde den Versuch, die Kampfkraft der Armee zu erhöhen vereiteln. Am Ende sprach er deutlich aus, dass Scott gehen müsse, wenn er selber nicht zurücktreten solle.
Nach einigem Zögern und dem Druck einiger Senatoren, willigte Lincoln ein, und billigte den Rücktritt Scotts "aus gesundheitlichen Gründen". Dennoch war der Präsident skeptisch. Auf die Frage, ob McClellan beide Posten erfolgreich übernehmen könne, antwortete dieser "Ich schaffe das alles". Eine Armee zu formen, das schaffte er tatsächlich. Diese Armee aber in der Praxis einzusetzen, dazu war er -
Den ersten Kampfeinsatz unter McClellans Führung hatte die neue Armee am 21. Oktober 1861 bei Ball´s Bluff. Es hatte lange gedauert, bis McClellan sich zu einem Angriffsbefehl entschloss. Erst als sich der Druck der Politiker und der Bevölkerung auf ihn erhöhte, raffte er sich auf. Die Schlacht endete mit einer Niederlage der Union, da seine Soldaten zwar theoretisch und moralisch gut gerüstet waren, aber noch keine Erfahrungen hatten.
Im März 1862 verlagert General McClellan einen Großteil seiner Truppen nach Fort Monroe, um Richmond vom Osten her anzugreifen. Das war der Beginn des so genannten Halbinsel-
So verstrich ein ganzer Monat und sein direkter Gegenspieler General Joseph E. Johnston hatte die Gelegenheit, seine Truppen nach Yorktown zu verlagern. Präsident Lincoln war von Anfang an nicht besonders begeistert von McClellans Plan, dennoch stimmte er zu. Außerdem war er nicht mehr davon überzeugt, dass der General die Doppelbelastung durchhalten würde, und so degradierte er McClellan am 11. März 1862 vom Oberbefehlshaber der gesamten Streitkräfte zum Befehlshaber nur der Potomac-
Aber auch General Johnston bekam es nach zweiwöchiger Belagerung mit der Angst zu tun. Irgendwann würde der stärkere Feind doch angreifen, und so befahl er am 3. Mai 1862 den Rückzug bis zum Chickahominy River; sehr zum Missfallen von Präsident Davis. Der Fluss lag ca. 9,5 Kilometer von Richmond (Virginia) entfernt. Langsam raffte sich McClellan dazu auf, Johnstons Truppen zu verfolgen und die Hauptstadt zu belagern. Was folgte, war die Schlacht am Chickahominy in der Nähe des Dorfes Seven Pines, die vom 31. Mai bis zum 01. Juni stattfand. Johnston hatte hier gute Chancen, McClellan zu schlagen. Er nutzte sie aber nicht: Angriffe erfolgten unkoordiniert, Befehle wurden missverstanden und Truppen marschierten in die falsche Richtung. McClellan konnte somit den Belagerungsring halten, und zwar bis zum 01. Juli 1862.
An diesem Tag endete die Sieben-
Bei der zweiten Schlacht von Manassas (29.08 -
General Lee hatte nun den Plan gefasst, in Maryland einzumarschieren. Dreist wie er war, marschierte er dabei an Washington vorbei, um McClellan aus seiner Verteidigungsstellung zu locken. Lees Plan gelang. Am 6. September 1862 marschierten die konföderierten Truppen unter General Lee in Frederick City (Maryland) ein und McClellan folgte im. Jetzt war dieser wieder als Feldherr gefragt, der eine Armee in der Praxis einsetzten sollte. Was folgte, war die Schlacht bei Antietam (15.09. -
Das war aber auch schon alles. Während General Lee es nach der Sieben-
Im Jahre 1864 trat McClellan gegen Präsident Lincoln als Präsidentschaftskandidat an, verlor dabei aber die Wahl. Nach dem Krieg schrieb er seine Memoiren ("McClellans Own Story") und wurde zweimal Gouverneur von New Jersey. George Brinton McClellan starb am 29. Oktober 1885 in Orange (New Jersey) im Alter von 59 Jahren.