George Gordon Meade (Union) wurde am 31. Dezember 1815 in Cadiz (Spanien) geboren. Im Jahre 1835 absolvierte er die Militärakademie in West Point, und während des Seminolen-Krieges in Florida sammelte er als 2. Leutnant in der 3. Artillerie seine ersten Militärerfahrungen. In den unwirtlichen Sümpfen von Florida wurde er vom Fieber befallen, so dass er nach seiner Genesung ins Watertown Arsenal in Massachusetts versetzt wurde, wo er als Verwalter für das Munitionsdepot tätig war. Die Tätigkeit schien ihn wohl nicht ausgefüllt zu haben und so nahm er am 26. Oktober 1836 seinen Abschied vom Militärdienst. Er entschied sich daraufhin für eine Karriere als Ingenieur. In dieser Eigenschaft entwarf er Jahre später (1857) den höchsten Leuchtturm in New Jersey, der gleichzeitig der dritthöchste der USA ist. Am 19. Mai 1842 kehrte er in den Militärdienst zurück und wurde zum 2. Lieutenant des Korps für topografisches Ingenieurwesen ernannt. Im Mexikokrieg wurde er anschließend wegen seiner Tapferkeit zum 1. Lieutenant befördert.


Meades äußere Erscheinung war nicht gerade so, wie man es sich damals als Idealbild vorstellte. Er war groß, mager und hatte schütteres graues Haar. Außerdem kam es häufig vor, dass er in seinem Jähzorn beleidigende Äußerungen von sich gab. Er wurde daher von seinen untergebenen Soldaten "Schnappschildkröte" genannt. Andererseits genoss er unter seinen gleichrangigen Kameraden großen Respekt, da er weder impulsiv noch ängstlich war und in entscheidenden Augenblicken methodisch und besonnen vorging.


George Gordon Meade nahm im Bürgerkrieg an vielen der Hauptschlachten teil. So war er während der Konstruktion von Fort Pennsylvania an der Verteidigung von Washington beteiligt. Außerdem nahm er beim Halbinselfeldzug teil und kämpfte während der Sieben-Tage-Schlacht in der Nähe von Mechanicsville, sowie in der Nähe des Dorfes Glendale, wo er schwer verwundet wurde. Kaum wieder genesen, stürzte er sich Ende August 1862 in eine weitere Schlacht, und zwar bei Manassas (Second Bull Run), einem Ort, an dem schon ein Jahr zuvor eine Schlacht tobte.


Bei der Schlacht am Antietam Creek, die vom 15.09. - 17.09.1862 stattfand, befehligte Meade eine von drei Divisionen, die in einem Maisfeld eigenständig gegen den Feind vorging. Zwar konnten die Konföderierten am Ende aus dem Maisfeld verdrängt werden. Durch das unkluge Vorgehen, die drei Divisionen nacheinander angreifen zu lassen, mussten aber auch die Yankees herbe Verluste hinnehmen. Den strategischen Sieg konnte zwar die Union verbuchen, doch hätte der Feind dank der zahlenmäßigen Überlegenheit auch völlig vernichtet werden können. Der ängstliche und zögerliche General McClellan war jedoch nicht in der Lage, einen entscheidenden Schlag durchzuführen.


Auch bei der Schlacht von Fredericksburg (13.12.62 - 15.12.62) war die Armee der Union in der Überzahl. General McClellan war inzwischen durch General Burnside ersetzt worden. Aber auch dieser war nicht gerade der Schnellste und seine Befehle waren missverständlich und unklug. So musste General Meade an der rechten feindlichen Flanke gegen General Jacksons kämpfen. Dabei standen ihm nur seine eigene Division und die von General Gibbon zur Verfügung. Zu wenig für dieses Manöver, aber Burnside wollte es nicht nur so, er hielt sogar nur eine Division für ausreichend.


Den beiden Generälen gelang es zwar Anfangs, in die Verteidigungsstellungen einzudringen, schließlich mussten sie sich aber nach einen Gegenangriff der Konföderierten bis zum Rappahannock River zurückziehen. Es war ein sinnloses Blutvergießen. Der Angriff hatte wegen der absurden Befehle Burnsides nichts anderes eingebracht, als knapp 5000 Tote und Verwundete auf Seiten der Union. Am Ende konnte sein direkter Gegenspieler - General Lee - auf einen Sieg zurückblicken.


In Chancellorsville übergab man Meade das V. Korps der Potomac-Armee. Diesmal hatte General Hooker das Oberkommando. Mit einer doppelt so großen Streitmacht wie die des Gegners war es ihm aber auch hier nicht gelungen, General Lee zu bezwingen.


Erst bei Gettysburg (01.07.1863 - 03.07.1863) wendete sich das Blatt. Hier konnten zum ersten Mal die Yankees einen Sieg über die Konföderierten verbuchen, die unter dem Kommando von General Lee standen. Das war aber nicht General Hooker zu verdanken. Statt loszuschlagen, beschwerte dieser sich die ganze Zeit über den Zustand seiner Armee. Sie wäre zu schwach für den Gegner und Washington würde nicht hinter ihm stehen.


Überraschenderweise reichte er plötzlich am 27. Juni 1863 seinen Rücktritt ein. Noch in der Nacht des 28. Juni ernannte Präsident Lincoln seinen Nachfolger. Es war George Gordon Meade. General Lee hatte nach der Schlacht die Flucht über den Potomac-River antreten müssen. Auf eine Verfolgung und entgültige Vernichtung des Gegner verzichtete Meade jedoch, was ihm im nachhinein einige negative Kritiken einbrachte.


1864 hatte General Grant - der Oberbefehlshaber der gesamten Unionsarmeen - vor, sich mit Meade zwischen Washington und Richmond zu treffen, um direkt gegen General Lee vorzugehen. Was folgte, war eine Schlacht in einem dichtbewaldetem Waldstück, das Wilderness genannt wurde. Grants ursprünglicher Plan sah vor, das Waldstück vor dem ersten Feindkontakt zu durchqueren, weil ein Gefecht darin die zahlenmäßige Überlegenheit der Union zunichte machen würde.


Der Wunsch wurde jedoch nicht erfüllt. Der erste Feindkontakt fand früher statt als erwartet. Meade hatte sich dabei entschlossen, nur wenige Divisionen auf das Schlachtfeld zu schicken, worüber Grant ziemlich erbost war. Was folgte, war am 5. und 6. Mai 1864 eine Schlacht innerhalb der Wilderness, die für beide Seiten keinen strategischen Nutzen einbrachte. Weder Grant noch Lee hatten es geschafft, den jeweiligen Gegner zu vernichten. Insgesamt ca. 26000 tote und verwundete Soldaten waren zu beklagen, davon allein ca. 17000 auf Seiten der Union. Obwohl Grand mit Meades Leistung nicht zufrieden war, blieb dieser bei der Potomac-Armee. Meades Kommandogewalt wurde jedoch durch Grants Präsens stark eingeschränkt.


Unmittelbar nach der Schlacht in der Wilderness war Meade auch an der Schlacht bei Spotsylvania (8. - 12. Mai 1864) unter Grants Führung beteiligt. Die Konföderierten hatten vor dem Dorf Befestigungsanlagen errichtet, die es in diesem Krieg bis dahin noch nicht gegeben hatte. Daher konnten die Yankees nach einigen Erfolgen auch hier keinen strategischen Sieg erringen. Obwohl Lee sich zurückgezogen hatte, war Grant dennoch dazu gezwungen, die gegnerische Front zu umgehen.


Ähnliche Befestigungsanlagen gab es auch an einer Straßenkreuzung, die Cold Harbor genannt wurde. Grant und Meade hatten aus den Erfahrungen in Spotsylvania scheinbar nichts gelernt. Der Feind sollte auf jeden Fall aus seiner Verteidigungsstellung herausgelockt und auf offenem Feld bekämpft werden. Dazu wurde am 3. Juni 1864 ein Sturmangriff auf die Frontlinie ausgeführt, jedoch ohne Erfolg.


Als nächstes wurde versucht, die Nachschublinien der Konföderierten zu unterbrechen (12. - 18. Juni 1864), ebenfalls ohne Erfolg. Zum Schluss traten die Yankees den Rückzug bis nach Petersburg an, um auf diese Weise den Feind aus seine Stellungen zu locken. Diesmal gingen Grants und Meades Rechnungen auf, denn Petersburg war zwar ebenfalls gut befestigt, die Stadt wurde aber nur von wenigen Soldaten geschützt. Dennoch schaffte es Lee rechtzeitig, die Truppen in Petersburg zu verstärken. Wieder standen Grant und Meade vor dem gleichen Problem wie in Spotsylvania und Cold Harbor. Was folgte, war eine Belagerung der Stadt seit dem 19. Juni 1864, die erst am 3. April 1865 durch die Einnahme beendet wurde.


Bis zur letzten Schlacht bei Appomattox Courthouse blieb George Gordon Meade in der Potomac-Armee. Danach übernahm er die Führung über das Department of the East und wurde anschließend mit Rekonstruktionsaufgaben in Atlanta betraut. George Gordon Meade starb am 6. November 1872 und wurde in Atlanta auf dem Laurel Hill Cemetery begraben.

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