William Rosecrans (Union) wurde im Jahre 1819 als Sohn von Crandell Rosecrans und Jane Hopkins in Kingston (Ohio) geboren. Er diente 11 Jahre in der Vorkriegsarmee, nachdem er 1842 die Militärakademie in West Point erfolgreich abgeschlossen hatte. Hier gehörten James Longstreet und A.P. Stewart zu seinen Zimmergenossen. Dann jedoch musste Rosecrans aus gesundheitlichen Gründen die Armee verlassen. Er übernahm daraufhin die Geschäftsführung bei einer Bergbaugesellschaft in West-Virginia. Seinem hervorragenden geologischen Wissen war es zu verdanken, dass er hier auf mehrere neue Kohleadern stieß. Nach dieser Tätigkeit wurde er Präsident einer Schifffahrtsgesellschaft, die sich auf den Kohletransport spezialisierte. Rosecrans war auch ein Erfinder. So entwickelte er u. a. eine ökonomische Methode zur Gewinnung von Seife, sowie ein geruchloses Lampenöl. Eines Tages wurde er in seinem Labor durch eine explodierende Lampe schwer verletzt. Achtzehn Monate musste er daraufhin das Bett hüten. Noch während er sich von seinen Brandverletzungen erholte, brach der Bürgerkrieg aus.


Wie viele andere Offiziere, die den Dienst quittiert hatten, ging auch Rosecrans wieder zurück zur Armee. Hier fiel er bei seinen Untergebenen durch einige kleine Eigenheiten auf. So war er ein gläubiger Katholik, der seinen Soldaten in ihrer Freizeit lange Vorträge über Religion hielt. Außerdem stotterte er, insbesondere dann, wenn er nervös war, so dass man ihn nur schwer verstehen konnte. Rosecrans arbeitete viel und lange, und das verlangte er auch von seinem Stab.


Im Sommer 1861 marschierten Truppen der Union in West-Virginia ein. Im Rahmen dieses Feldzuges kam es dabei zu einer Schlacht gegen eine 4500 Mann starken Armee, die unter dem Kommando von einem gewissen General Robert S. Garnett stand. Dieser hatte die Aufgabe, die Pässe zu befestigen, über die die Hauptverkehrswege vom Shenandoahtal nach Wheeling und Parkersburg verliefen. General McClellan hatte nun den Plan gefasst, Garnett mit 12000 Mann einzukesseln. Dabei sollten 4000 Soldaten am Laurel Mountain einen Scheinangriff durchführen, während sich der Rest - bestehend aus drei Brigaden - am Rich Mountain für den Hauptangriff bereit machte. Statt die gegnerischen Schützengräben aber nun in einem gesamten Frontangriff zu stürmen, ließ McClellan nur einen Flankenangriff mit einer Brigade ausführen, und die stand unter dem Kommando von William Rosecrans. McClellan selber wollte dann mit den beiden anderen Brigaden "den Rest erledigen". Auf diese Weise hätte er den Ruhm für sich ernten können. Dazu kam es aber nicht: Rosecrans gelang es zwar, die linke Flanke des Gegners aufzurollen und in die Flucht zu schlagen, die zweite Angriffswelle der anderen beiden Brigaden blieb aber aus. McClellan war davon überzeugt, Rosecrans sei geschlagen worden. Seine Annahme beruhte auf dem Schlachtenlärm, den er falsch deutete. Hier zeigte McClellan zum ersten Mal seine ständige Angst vor dem Feind. Die Leistung von Rosecrans wurde von McClellan nicht gewürdigt, und so verzichtete Rosecrans darauf, weiterhin unter ihm zu dienen.


Eine ähnliche Situation gab es im September 1862. Der konföderierte General Sterling Price hatte in Mississippi eine Bahnstation besetzt, die sich in einem kleinem Ort namens Iuka befand. General Grant wollte nun diese Bahnstation wieder zurückzuerobern. Dazu sollten zwei Divisionen, die unter dem Kommando von General Edward Ord standen, von Osten auf die Bahnstation zumarschieren, während sich zwei weitere Divisionen unter General Rosecrans von Süden her nähern sollten. Und wieder war Rosecrans auf sich allein gestellt, und wieder war es ihm gelungen, den Feind zu vertreiben. Diesmal war der Schlachtenlärm wegen der ungünstigen Windverhältnisse gar nicht zu hören, so dass General Ord nicht zur Hilfe kam.


Ca. vierzehn Tage später - am 3. Oktober 1862 - startete General Price zusammen mit General Van Dorn einen Angriff auf die äußeren Verteidigungsanlage nördlich von Corinth (Tennessee). Hier waren 21000 Unions-Soldaten stationiert, die wieder von Rosecrans befehligt wurden. Der Angriff schien zwar zunächst erfolgreich zu sein, nach einem Gegenschlag der Yankees mussten sie sich aber auch hier wieder zurückziehen. Dennoch war Grant mit Rosecrans Leistungen nicht besonders zufrieden, da Van Dorn und Price sich mit dem größten Teil ihrer Truppen zurückziehen konnten.


Nach der Schlacht von Perryville - im Oktober 1862 - wurde Rosecrans Befehlshaber über die Truppen von Kentucky (30.10.62). Sein Vorgänger General Don Carlos Buell wurde vorher wegen seiner Unentschlossenheit und seinem zögerlichen Verhalten von Präsident Lincoln abgesetzt. Die konföderierten Truppen, die unter dem Kommando von General Bragg standen, konnten zwar zurückgedrängt werden. Buell hätte sie aber dank seiner zahlenmäßig überlegenen Streitmacht vernichten können, was er nicht tat.


Am Stones River hatte Rosecrans nun seinen ersten Einsatz als neuer Befehlshaber. Sein Gegner bei der folgenden Schlacht war wieder General Bragg, der sich zunächst bis nach Knoxville und Chattanooga, und dann bis nach Murfreesboro (Tennessee - ca. 1,6 Kilometer vom Stones River entfernt) zurückgezogen hatte. Die Schlacht tobte vom 31.12.1862 - 02.01.1863 und zunächst sah es so aus, als müssten die Yankees sich geschlagen geben. Bragg hatte schon geglaubt, der Feind habe sich zurückgezogen, und das telegraphierte er auch nach Richmond. Tatsächlich hatten sich die Yankees aber nur auf einen Hügel am Stones River zurückgezogen und dort ihre Kanonen aufgestellt. Das war ihnen nur deshalb möglich, weil Bragg nichts tat, obwohl er seinen Irrtum am nächsten Tag erkannte. Mit der Position auf dem Hügel, waren nun die Yankees im Vorteil und ein Angriff der Konföderierten wäre glatter Selbstmord. Trotz Protest seiner Untergebenen gab Bragg dennoch den Befehl zu diesem Angriff. Von den 5000 Soldaten, die in den Kampf geschickt wurden, kamen 1500 nicht mehr zurück. Als General Bragg am Morgen des 3. Januar erkannte, dass der Feind immer noch anwesend war, sah er keinen Sinn mehr darin, die Stellung zu halten. Aus strategischer Sicht hatte Rosecrans die Schlacht doch noch für sich entscheiden können. Allerdings waren die Verluste bei den Yankees um 3000 Opfer höher als bei den Konföderierten.


Genau umgekehrt war es bei der Schlacht am Chickamauga am 19. September 1863. Hier waren es die Konföderierten, die am Ende trotz höherer Verluste einen Sieg verbuchen konnten. Zunächst hatte Rosecrans durch Scheinangriffe und kluge Manöver die Stadt Chattanooga (Tennessee) kampflos einnehmen können. Sein Gegner war auch hier General Bragg. Dieser hatte sich vorher mehrmals zurückziehen müssen und Rosecrans glaubte, der Feind hätte nun demoralisiert den kompletten Rückzug nach Atlanta (Georgia) angetreten. Diese Annahme war aber falsch. Statt dessen versteckten sich die konföderierten Truppen hinter den Bergketten unterhalb des Tennessee, wo sie zudem noch verstärkt wurden. Rosecrans wurde nun leichtsinnig und ließ den Feind durch zwei Korps auf verschiedenen Wegen verfolgen. Irgendwann erkannte er seinen Irrtum und ihm wurde klar, dass er nun seine gesamten Truppen zusammenziehen musste. Braggs Streitmacht war mittlerweile so groß, dass er nun einen Angriff wagen konnte. Dazu musste er nur am Chickamauga entlang in Richtung Norden marschieren. Hier würden seine Truppen dann den Fluss überqueren und sich zwischen den Yankees und Chattanooga schieben.


Im Laufe der folgenden Schlacht kam es dann durch Missverständnisse zu einer Lückenbildung in der Unionsfront. General Longstreet, der zufällig an dieser Lücke vorbeikam, nutzte diesen taktischen Vorteil und schlug die Yankees wieder bis nach Chattanooga zurück. Bragg ließ den Feind zwar verfolgen, aber nicht vernichten. Stattdessen entschied er sich für eine Belagerung der Stadt. General Grant hatte nun die Aufgabe, diese Belagerung zu zerschlagen, was ihm auch in der Zeit vom 23.11.1963 bis zum 25.11.1963 gelang. General Rosecrans musste nach dieser Schlacht seinen Posten an General Thomas abgeben. Er selber wurde nach Missouri versetzt. Im Jahre 1867 verließ er die Armee. William Starke Rosecrans starb am 11. März 1898 in Kalifornien.

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