Auch Handgranaten wurden im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt. So kamen sie in Port Hudson, Vicksburg und bei der Belagerung von Petersburg zum Einsatz. Die unterschiedlichen Modelle befanden sich allerdings noch im Entwicklungsstadium, und ihre Zuverlässigkeit ließ sehr zu wünschen übrig. Sie konnten für den Werfer genauso gefährlich sein wie für den Feind. Denn wenn die Zündung beim Aufprall nicht funktionierte, wurde sie vom Feind "postwendend" wieder zurückgeworfen.


Die Nordstaatler beschäftigten sich mehr mit der Entwicklung von Handgranaten als die Südstaatler, was nicht bedeutet, dass die Südstaatler keine hatten. Es gab zwei in ihrem Aussehen unterschiedliche Typen. Die so genannte Ketcham Granate der Union bestand aus einem mit Pulver gefüllten Sprengkörper, an dem sich ein Holzstab mit Papierflügel befand. Die Papierflügel dienten zur Flugstabilität. Das Pulver wurde durch einen flachen Aufschlagzünder gezündet. Ketcham Granaten gab es als 1, 3 und 5-Pfünder. Die Rains Handgranate hatte einen ähnlichen Aufbau. Das lag wohl daran, dass die Konföderierten die Ideen der Union übernommen hatten. Der Zünder der Rains Granate war nur nicht Flach sondern Spitz. Ferner gab es noch eine Rains Granate, bei der als Flugstabilisator ein langer Papierschwanz verwendet wurde.


Ganz anders Aufgebaut waren die Kugelhandgranaten. So bestand die Haynes Excelsior Handgranate aus einer inneren und einer äußeren Kugel. Die innere Kugel, in der sich die Sprengladung befand, war rundherum mit mehrere Pistons versehen, auf den Zündhütchen gesteckt wurden. Wenn nun eines der Zündhütchen beim Aufprall auf die Umhüllung der äußeren Kugel prallte, wurde die Sprengladung zur Explosion gebracht - "oder auch nicht".

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