Nachdem von einem Rancher oder einem Viehhändler die Herde zusammengestellt wurde, konnte das sogenannte "Roundup" beginnen. Hierbei wurde das Vieh von den verschiedensten Ranches zu einem zentralen Ort getrieben. Hier bekamen die Tiere ein Brandzeichen, das die Rinder als Eigentum des jeweiligen Besitzers auswies. Die Brandzeichen hatten ein bestimmtes Symbol, das manchmal in Beziehung zur jeweiligen Ranch stand. So bestanden manche Brand-zeichen aus den Initialen des Ranchernamen oder des Namens der Ranch. Andere wiederum hatten nichts mit dem Namen zu tun und bestanden aus Fantasiesymbole. Die Bedeutung der Brandzeichen konnte man im so genannten "Brand Book" entschlüsseln. Diese Bücher enthielten sämtliche Brandzeichen mit den Namen der Besitzer und deren Adresse. Das Bränden - so bezeichnete man die Tätigkeit - dauerte nur wenige Sekunden. Gute Cowboys waren in der Lage, in einer Stunde über 100 Kälber ein Brandzeichen aufzusetzen. Da sich die Kälber immer in der Nähe des Muttertiers aufhielten, konnte man dem Kalb auch das richtige Brandzeichen zuordnen. Es musste zunächst aber erst vom Muttertier getrennt werden, um es dann mit dem Lasso einzufangen. Für diese Arbeit benutzte man so genannte "Trennpferde", die hierfür besonders geeignet waren. Dann wurde das Tier zur Feuerstelle gezerrt und von zwei Cowboys - den so genannten "Flanker" auf die Seite geworfen und festgehalten.
Ein dritter Cowboy - der "Iron Man" - drückte dem Kalb dann das Brandeisen meistens auf den Hinterlauf, manchmal auch auf den Hals. Er durfte nicht zu fest drücken, was sonst schlimme Brandwunden verursacht hätte, aber auch nicht zu schwach, weil sonst das Brandzeichen nicht erkennbar gewesen wäre. Anschließend wurden die männlichen Kälber kastriert und alle Tiere mit einem Schlitz oder einem Loch im Ohr markiert. Entlaufende Rinder konnten durch das Brandzeichen dem rechtmäßigem Besitzer leicht zugeordnet und zurückgegeben werden, vorausgesetzt, der Finder war ehrlich. War er es nicht, musste er das Brandzeichen fälschen, da Zeitungen regelmäßig Listen über verlorengegangenen Rindern veröffentlichten. Ein gewisser Oberst Samuel Meverick soll auf die Idee gekommen sein, seine Rinder nicht zu bränden, da er der Meinung gewesen sein soll, dass nur er Rinder ohne Brandzeichen besitzt, so dass man diese Tiere nur ihm zuordnen könne. In der Folgezeit wurden dann alle neugeborenen Kälber und streunenden Tiere "Meverick" genannt. Das war eine Version über die Entstehung der Bezeichnung "Meverick". Eine andere besagt, das Samuel Meverick für seine Tätigkeit als Anwalt mit 400 Rinder entlohnt werden sollte. Da er aber keinen Abnehmer hatte, ließ er sie auf seine Ranch treiben, wo man es aber versäumte, die Tiere ein Brandzeichen zu verpassen. Als sich schließlich dann doch noch ein Abnehmer fand, behauptete dieser, die Tiere seien Abkömmlinge der ursprünglichen 400 und beanspruchte diese für sich.