Neben der Präzision einer Schusswaffe, war es im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden, die Zeit des Ladevorgang möglichst gering zu halten. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Entwicklung der so genannten Hinterladergewehre. Eines der bekanntesten Exemplare dieser Art war die Sharp-Büchse, bei der sich ein Fallblock in einem rechteckigen Schacht befand. Wenn man nun den Unterhebel nach vorne drückte, senkte sich der Fallblock nach unten, so dass der Zugang zum Patronenlager frei wurde. Dieses Patronenlager wurde dann mit einer Papierpatrone bestückt und nach Betätigung des Unterhebels in entgegengesetzter Richtung wieder verschlossen.
Eine zuverlässige Funktionstüchtigkeit der Hinterladerwaffen hing aber von der Weiterentwicklung der Patronen ab. Die Anzahl der Patronentypen, die in der Folgezeit entwickelt wurden, ist kaum überschaubar. Erst bei der Einführung der Randfeuerpatrone, die schon bei den "Smith und Wessen Revolvern" verwendet wurde, war der Weg frei für Metallpatronengewehre. Bei der Randfeuerpatrone handelte es sich um eine Hülse aus Metall, die mit Schwarzpulver gefüllt war. Im Bodenrand der Hülse befand sich die Zündmasse. Das ganze wurde dann mit der Kugel verschlossen. Beim Aufprall eines Schlagbolzen auf den Rand der Patrone, wurde die Zündmasse entfacht, wodurch wiederum das Schwarzpulver gezündet wurde.
Die ersten Gewehre, die in Amerika mit derartigen Patronen geladen werden konnten, waren die schon oben erwähnten Sharp-Büchsen. Dazu wurden diese einfach umgebaut, indem der alte Fallblock herausgenommen und durch einen neuen Fallblock mit Schlagbolzen ersetzt wurde. Der Hahn schlug nun nicht mehr auf ein Zündhütchen, sondern auf einen Stift, der den Stoß auf den Schlagbolzen übertrug.
Dennoch hatten die Sharp-Büchsen mit Randfeuerpatronen keinen großen Erfolg. Zwar war der Gasdruckverlust so gut wie ausgeschlossen, aber diese Patronenart war zu teuer und zu schwer. Außerdem konnte man sie nicht neu laden. Erst als die Sharp-Büchsen auch für Zentralfeuerpatronen umgerüstet wurden, spielten diese Waffen im Wilden Westen eine immer größere Rolle. Neben den Sharp-Büchsen gab es noch eine ganze Reihe von anderen Konstruktionen, mit den unterschiedlichsten Verschlüssen. So entwickelte z. B. Erskine S. Allen im Jahre 1865 das Springfield "Trap-Door"-Gewehr, das mit einem so genannten Falltürverschluss ausgerüstet war. Dank dieser Waffe, konnte am 2. August 1867 eine kleine Gruppe von 33 Soldaten, die zum Holztransport abkommandiert war, einen Indianerangriff abwehren, obwohl die Angreifer mit 800 Krieger in der Überzahl waren.
Schon während der Zeit, als sich die Einzelladergewehre mit Metallpatronen auf dem Markt etablierten, konzentrierten sich die Büchsenmacher auf die Entwicklung von Mehrlader- bzw. Repetiergewehre. Samuel Colt brachte zwischen 1837 und 1839 so genannte Revolvergewehre auf dem Markt, die nach dem Vorbild der Paterson- bzw. Dragoon-Revolver hergestellt wurden. Aber beide Modelle hatten keinen Erfolg. Auch das 1855 konstruierte "Seitenhammer-Gewehr" von Colt stieß auf relativ wenig Interesse, obwohl es sehr präzise und von guter Qualität war. Erst die Repetiergewehre konnten sich im Wilden Westen durchsetzten. Bei den vollentwickelten Waffen wurde durch Betätigung des Unterhebels eine Patrone aus einem Magazin in das Patronenlager befördert. Gleichzeitig wurde der Hahn gespannt und die leere Patronenhülse ausgeworfen. Einer der ersten Techniker in den USA, der sich mit der Entwicklung von Repetiergewehren beschäftigte, war Walter Hunt, der im Jahre 1849 ein Patent für einen Mehrlader mit Röhrenmagazin erhielt. Bei diesem Gewehr befand sich das Magazin unter dem Lauf. Die Patronen wurden, wie schon oben beschrieben, durch einen Unterhebel in das Patronenlager befördert.
Das besondere an diesem Gewehr war die Spezialmunition, die ebenfalls von Hunt entwickelt wurde. Hierbei handelte es sich um ein hülsenloses Geschoss. Die Treibladung befand sich in einem Hohlraum der Kugel, der durch einen mit einem Zündsatz versehenen Korken verschlossen wurde. Der Mechanismus des Gewehrs, das man auch "Volitional-Repetiergewehr" nannte, wurde von einem gewissen Lewis Jennings noch verbessert. Schließlich wurde das Patent aber an Smith und Wessen verkauft, die das Gewehr dann nochmals von Benjamin Tyler Henry in ihrer Fabrik verbessern ließen. So entstand die so genannte "Volcanic-Rifle", die je nach Lauflänge mit 20 bis 30 Patronen bestückt werden konnte. Dennoch hatten Smith und Wessen mit ihrem Gewehr kein Glück. Die Treibladung in der Patrone war einfach zu schwach, um eine große Reichweite und Durchschlagskraft erzielen zu könne. Daher waren Smith und Wessen gezwungen, nach ihrem Bankrott im Jahre 1857, ihre Firma an den Hemdenfabrikanten Oliver F. Winchester aus New Haven, Connecticut, zu verkaufen.
Benjamin Tyler Henry, der nun in der Firma "New Haven Arms Co." von Winchester tätig war, entwickelte zunächst eine Randfeuerpatrone im Kaliber .44, und baute anschließend den Lademechanismus der "Volcanic-Rifle" für diese Patrone um. So entstand die berühmte "Henry-Rilfe" von 1862. Das Gewehr konnte mit 16 Patronen, die von vorne in das Magazin unter dem Lauf eingeführt wurden, geladen werden. Eine weitere Besonderheit bei diesem Gewehr war der Bolzen, der vorne eine Gabelung hatte, so dass dieser an zwei Stellen des Patronenrandes aufschlug. Das machte die Zündung sicherer. Die Henry-Rifle war aber nicht der erste Mehrlader mit Metallpatrone. Bereits am 6. März 1860 erhielt Christopher M. Spencer das Patent für sein Repetiergewehr, die so genannte "Spencer-Rifle". Bei dieser Waffe befanden sich sieben Randfeuerpatronen im Kolben. Die Munition hatte ein Kaliber von .52 und wurde ebenfalls mittels Unterhebelmechanik in das Patronenlager befördert. Ca. 100000 "Spencer-Rifle" wurden im amerikanischen Bürgerkrieg von der US-Armee gekauft. Aber auch danach waren diese Waffen bei den Cowboys sehr beliebt.
Als aber im Jahre 1866 Nelson King, der Nachfolger von Tyler Henry, die "Henry Rifle" verbesserte, indem er an der rechten Seite des Messinggehäuses eine Ladeklappe anbrachte, und den Auszieher für die Patronenhülsen perfektionierte, setzte sich das Winchester-Gewehr immer mehr durch. Das Modell "Winchester 1866" wurde als Büchse mit Lauflängen von 61 cm und 68,5 cm angeboten. Beide Versionen konnten mit 17 Patronen geladen werden. Die Lauflänge des Karabiners betrug ca. 51 cm, wobei sein Magazin mit 14 Patronen bestückt werden konnte. Bis 1873 wurde das Gewehr ca. 119000 mal verkauft. Das wohl bekannteste und auch am weitesten verbreitete Gewehr im Wilden Westen war das Modell "Winchester 1873". Bei dieser Waffe wurden keine Randfeuerpatronen mehr verwendet, sondern Zentralfeuerpatronen. Daher wurde die ganze Mechanik im inneren des Gewehrs wesentlich verstärkt. Die Munition im Kaliber .44-40 konnte ab 1878 auch für den Single Action Army-Revolver von Samuel Colt verwendet werden. Daher benötigten die Cowboys, Banditen, Marshals, und Sheriffs nur noch eine Sorte Munition für ihre Faustfeuer- und Langwaffen. Das Magazin des Karabiners konnte mit 12, das der Büchse mit 15 Patronen bestückt werden. Die Läufe aller Gewehre wurden in der Fabrik von Oliver Winchester einem Probeschuss unterworfen und genau eingeschossen. Die Schießscheiben wurden nummeriert und den Gewehren beigelegt.
Die Gewehre, die ein besonders gutes Schussbild erzielten, erhielten die Bezeichnung "One of One Thousand" ("Eines von Tausend"). Die Exemplare, dessen Schussbilder weniger gut waren, erhielten die Bezeichnung "One of One Hundred" ("Eines von Hundert"). Hiervon wurden nur acht Stück produziert, während 133 Exemplare die Auszeichnung "Eines von Tausend" erhielten.
Drei Jahre später kam ein Gewehr speziell für Großwildjäger auf dem Markt, die Winchester 1876. Diese Waffe verschoss Munition in den Kalibern .50-95 Express, .45-60 und .40-60. Sie musste daher in allen Teilen nochmals verstärkt werden. Ihr Gewicht lag je nach Ausführung bei 4100 und 4500 Gramm. Da es aber zu dieser Zeit kaum noch Büffel gab, wurde diese Waffe vorwiegend in Afrika und Asien verwendet.
In der Folgezeit gab es noch eine ganze Reihe von verbesserten Winchester-Gewehren. Sie hatten die Bezeichnung "Winchester 1886", Winchester 1892", "Winchester 1894" und "Winchester 1895". Ein Großteil dieser Waffen wurde aber nicht mehr im Westen verwendet, sondern ins Ausland verkauft.