Metallpatronen und Repetierer

Nachdem im Jahre 1869 das Patent für Patronenrevolver von Smith & Wesson auslief, hatte Samuel Colt die Gelegenheit, ebenfalls seine Revolver als Hinterlader auf den Markt zu bringen. Dennoch dauerte es über drei Jahre, bis Colt seinen ersten Revolver dieser Art anbot. Hierbei handelte es sich um das Modell "Single Action-Army", auch "Peacemaker" genannt. Die Waffe im Kaliber .45 wurde für die US-Kavallerie produziert. Sie hatte eine Trommel mit sechs Kammern und wog 1050 Gramm. Der Lauf hatte eine Länge von 19 cm, die Gesamtlänge der Waffe betrug  ca. 32 cm. Um den Revolver zu laden, musste eine Klappe an der rechten Rückseite der Trommel zur Seite geschwenkt werden. Ein Hülsenausstoßer an der rechten unteren Seite des Laufes sorgte für ein schnelles entladen. Der Peacemaker war zu dieser Zeit der beste Revolver im gesamten Wilden Westen. Bei der Waffe stimmte einfach alles: Gewicht, Abmessungen, Handlage, Robustheit und Einfachheit, da sie aus wenigen Teilen bestand. Wie bei allen Revolvermodellen der einzelnen Hersteller, gab es auch vom Peacemaker zahlreiche, unüberschaubare Varianten. So gab es 21 unterschiedliche Lauflängen. Ein Revolver für den zivilen Bedarf hatte z. B. Lauflängen von 7,5 und 10 cm, während die Artillerie Revolver mit 14 cm langen Läufen besaß. Das Modell "Peacemaker Ned Buntline Special" konnte zu einem Gewehr umgerüstet werden, weil dessen Lauf eine Überlänge von 43 cm hatte, und weil an dessen Griff ein Gewehrkolben angebracht werden konnte. Außerdem gab es 36 unterschiedliche Kalibergrößen.


Im Jahre 1878 hatte Samuel Colt die Idee, seinen Peacemaker-Revolver auch für das Winchester-Kaliber .44-40 auszulegen. Diese Waffe hatte die offizielle Bezeichnung "Frontier Sixshooter". Damit konnten mit nur einer Patronensorte Winchester-Gewehre und Colt-Revolver bestückt werden. Dieser Geniestreich brachte dem Peacemaker-Revolver den endgültigen Durchbruch. Von nun an erhielt die Waffe die unterschiedlichsten Namen, wie z. B. "Equalizer", "Six Gun", "Forty-Five", "Persuader" und nicht zuletzt die bekannteste Bezeichnung "Shooting iron", was soviel wie "Schießeisen" bedeutet. Viele berühmte Persönlichkeiten des Wilden Westens besaßen ein solches "Schießeisen". So waren z. B. Buffalo Bill Cody, Marshal Bad Masterson, die Dalton-, Younger und James-Brüder, Bill Longley, Wild Bill Hickok und John Wesley Hardin im Besitz dieser Waffe.


Im Jahre 1877 brachte Colt einen Double Action-Revolver heraus. Bei diesem Modell, das man "Thunderer 1877" nannte, wurde durch Ziehen des Abzugs der Hahn gespannt, die Trommel um eine Kammer gedreht, und schließlich der Schuss ausgelöst. Es war aber auch möglich, den Hahn mit dem Daumen zu spannen, und erst dann den Schuss auszulösen. Der Revolver war kleiner und leichter als der Peacemaker, und auch anders konstruiert. Der Nachteil der Waffe war, dass es kaum eine Möglichkeit gab, defekte Teile auszutauschen, weil die Ersatzteile für die störanfällige Mechanik selten gepasst haben. Dennoch wurden zwischen 1877 und 1909 ca. 167000 Exemplare hergestellt. Es gab einige Berühmtheiten des Wilden Westens, die diesen Revolver bevorzugten. Einer davon war der Bandit und Mörder Billy the Kid. Ein anderer hieß Bob Dalton, der Anführer der Datlon-Bande.


Die Waffen im Wilden Westen

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