Pueblos

Bereits vor 12000 Jahren erreichten Indianer den Südwesten Amerikas. Zunächst ernährten sie sich von der Jagd auf Großwild wie Mammut und Bison. Später erlegten sie kleineres Wild wie z. B. Hirsche. Gegen 2500 v. Chr. begannen die ersten Indianer mit dem Anbau von Pflanzen zu experimentieren. Im Laufe der Zeit entwickelten die Völker in diesem Gebiet eigene Kulturen. Je nach Region nannte man die Indianer Mogollon, Patayan, Sinagua, Basketmaker und Anasazi. Etwa um 300 v. Chr., nachdem weitere Gruppen aus Mexiko in das mittlere und südliche Arizona einwanderten, begannen die meisten Indianer sesshaft zu werden. Neben der Jagd, versorgten sie sich nun mit selbst angebauten Mais, Kürbissen und Bohnen. Sie entwickelten eine soziale Organisation, eine umfangreiche Handwerkskunst, und als Architekten waren sie nicht zu übertreffen. Die Dörfer einiger Gruppen waren so komplex, dass man sie mit kleineren Städten vergleichen konnte. Den Höhepunkt ihrer Kultur erreichten die Indianer um 1000 v. Chr. In dieser Zeit wurden sie aber auch gelegentlich von kriegerischen Stämmen angegriffen, so dass sie öfters ihre Siedlungen aufgeben mussten. Die schon oben erwähnten Anasazi, die als Vorfahren der Pueblo-Indianer gelten, hatten wohl aus diesen Angriffen gelernt, so dass sie - nachdem sie ihre Siedlung verlassen hatten - ihre neuen Behausungen in Felsenhöhlen hinein bauten. Die "Wohnungen" hatten teilweise 5 Stockwerke, und waren nur über Leitern zu erreichen. Eine Verteidigung gegen kriegerische Indianer war nun ein leichtes. Dennoch wurden diese Festungen im 14./15. Jahrhundert aufgegeben. Warum das so war, ist bis heute nicht geklärt. Mögliche Gründe sind lange Dürreperioden, die das Land unfruchtbar machten.


Die Anasazi-Gruppen zogen nun weiter nach Süden, bis in die Täler des Rio Grande, wo sich neue Stämme bildeten. In diesem trockenem Gebiet entwickelten sie ein ausgeklügelten Bewässerungssystem, das den Boden für die Landwirtschaft fruchtbar machte. Als Unterkunft dienten nun mehrstöckige Häuser, die aus Lehmziegel oder Felsgestein gefertigt wurden. Neben Pfeil und Bogen, sowie Speer und Messer benutzten sie ein Wurfholz als Waffe, das große Ähnlichkeit mit einem Bumerang hatte und das für die Hasenjagd verwendet wurde.


Der Grund, warum man glaubt, dass die Anasazi die Vorfahren der Pueblo-Indianer waren, sind die Gemeinsamkeiten, die man in ihrem Glauben, ihrer Handwerkskunst, ihrer Technik in der Landwirtschaft und insbesondere in der Bauweise ihrer Unterkünfte wieder findet. Allerdings gab es auch Unterschiede zu den Anasazi. Stammesbildung war bei den Pueblo-Indianer unbekannt. Jedes Dorf hatte seine Eigenständigkeit und auch die Sprache war je nach Region unterschiedlich. Zwar stammte sie von einer einzigen Sprachfamilie ab, die man Tanoan nennt, die Dialekte (Tiwa, Tewa, Towa, Keresan) waren aber so unterschiedlich, dass man diese jeweils als eigene Sprache ansehen konnte.


In den einzelnen Dörfern gab es Häuptlinge, die für die Jagd und die Kriegsführung verantwortlich waren. Die wahren Herrscher aber waren die Pueblo-Prister. Sie hielten die Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern, den so genannten Kachinas, aufrecht und waren gleichzeitig Medizinmänner und Astrologen. An ihre Verhaltensregeln mussten sich alle Stammesmitglieder halten.


Der Ausdruck Pueblo stammt von den Spaniern, die dieses Wort zum einen für die Terrassenbauten, zum anderen für die Indianer selbst verwendeten. Im Jahre 1540 traf die spanische Armee unter der Führung von Francisco de Coronado zum ersten mal auf die Pueblo-Indianer.  Im Gegensatz zu den Apachen und Navaho, gegen die sich die Indianer dank ihrer Festungen meistens erfolgreich verteidigen konnten, hatten sie bei Coronados Angriff keine Chance. Durch die Feuerkraft der spanischen Gewehre und Kanonen waren die Pueblo-Behausungen schnell genommen. Das Gold, auf dessen Suche sich Coronado gemacht hatte, fand er aber nicht. Knapp 40 Jahre später folgten weitere Expeditionen, jeweils unter der Führung von Augustin Rodiguez, Antonio de Espejo, Gaspar Costano de Sosa und Juan de Onate. Der Kontakt mit den Indianern verlief Anfangs noch friedlich, später jedoch schlugen die freundlichen Beziehungen in brutale Gewalt um, da sich die Indianer gegenüber den herrischen Spaniern reserviert verhielten. In den Folgejahren wurden die Pueblo-Indianer von den Spaniern unterdrückt und zu Leibeigene herabgewürdigt, bis zum 10. August 1680. An diesem Tag erhoben sich die Naturvölker gegen die Spanier und trieben diese in nur elf Tagen aus dem ganzen Rio Grande Tal. Erst 12 Jahre später kehrten sie wieder zurück und ließen sich erneut in Santa Fé nieder. Hier blieben sie nun bis zum Jahre 1821. Zehn Jahre zuvor wurden die Pueblo-Indianer den Spaniern rechtlich gleichgestellt. Nach dem mexikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien wurden ihnen sogar von den Spaniern und Mexikanern Landgarantien zugesprochen.


Als aber die mexikanischen Gebiete von den USA im Krieg von 1846 bis 1848 erobert wurden, begann der Leidensweg der Pueblo-Indianer von neuem. Charles Bent, der erste amerikanische Gouverneur von New Mexico, erkannte die Landgarantien nicht mehr an und verkaufte weite Gebiete an US-Siedler. Nach energischem Protest gegen dieses Vorgehen riefen die Häuptlinge Pablo Montoya und Tomasito im Dezember 1846 zum Aufstand auf. Am 19. Januar 1857 schlugen die Indianer zu und nahmen den Gouverneur und seine Frau gefangen. Beide wurden getötet und skalpiert. Auch viele andere US-Bürger mussten für den Landraub mit ihrem Leben bezahlen. Aber schon nach wenigen Tagen wurde der Aufstand von der US-Armee blutig niedergeschlagen. Hierbei wurden ca. 150 Aufständische getötet, etwa 250 wurden verletzt und 250 gaben auf. Die Anführer wurden zum Tode verurteilt und sofort gehängt. Bis zum Jahre 1912 mussten die Puelbo-Indianer für ihr Land kämpfen. Schließlich wurden ihre Rechte von der US-Regierung anerkannt. Nichtindianische Siedler mussten ab 1924 ihre rechtmäßigen Ansprüche auf das Land nachweisen, oder den Indianern eine Entschädigung bezahlen, wenn sie keinen Nachweiß erbringen konnten.



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