Um die großen Entfernungen zwischen dem fernen Westen und dem Osten zu überbrücken, wurden Anfangs von den Mountain Men Pferde und von den Siedlern Planwagen benutzt. Später setzte man für Passagiere, die sich in den weiten Gebieten nicht auskannten, Postkutschen ein, die so genannten Stagecoaches. Die am häufigsten benutzte Kutsche war die Concord-Kutsche, die von vier Pferden gezogen wurde. Hierbei handelte es sich um ein Gefährt, mit dem eine staubige und unbequeme Reise garantiert war. Eine Fahrt dauerte häufig mehrere Wochen. Viele Passagiere wurden "seekrank", da die Federung der Kutsche ein ständiges Schaukeln verursachte. Einmal am Ziel angekommen, stiegen die Fahrgäste wie "gerädert" aus dem Fahrzeug.


Eines der ersten Unternehmen, das die Stagecoaches einsetzte, war die Firma Wells, Fargo and Company. Im Jahre 1852 wurde sie in San Francisco von Henry Wells und William G. Fargo gegründet. Anfangs beförderte das Unternehmen mit dem Schiff Gold von der Pazifikküste. Mit den 1855 eingesetzten Stagecoaches und Posttransporter beherrschte Wells, Fargo and Company dann den gesamten Westen. Schließlich war sie die einzige Firma, die sich gegen die großen Konkurrenz durchsetzten konnte. Jeder Transport wurde von dem Unternehmen zu dieser Zeit bewältigt. Dennoch war der Osten mit dem Westen noch nicht verbunden. Erst als die Armee damit begann Privatfirmen zu beauftragen ihre Forts mit Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände zu versorgen, war der erste Schritt getan. Nachdem ein gewisser James Brown den ersten Vertrag von der Armee erhielt, schlossen sich William H. Russell, William B. Waddell und Alexander Majors zusammen, und gründeten ein Transportunternehmen, das bis zum Beginn des Bürgerkrieges die Frachttransporte übernahm.


Der erste, der Passagiere mit der Stagecoaches von Ost nach West beförderte, war John Butterfield. Er gründete 1858 den Butterfield Overland Mail Service. Die Linie erstreckte sich von Tipton in Missouri bis nach San Francisco. Am 17. September 1858 brach die erste Stagecoach in Tipton auf. Ihr Ziel, San Francisco, erreichte sie am 10. Oktober 1858. In rund 24 Tagen wurden 165 Haltestellen angefahren, wo Kutscher und Pferde ausgewechselt wurden. Im Schnitt wurden am Tag ca. 190 Kilometer zurückgelegt. Die Gesamtstrecke betrug 4500 Kilometer. Ständig bestand die Gefahr, von Indianern und Banditen überfallen zu werden. Aus diesem Grund fuhr neben dem Kutscher auch oft ein bewaffneter Begleiter mit. Im Jahre 1861 wurde der Butterfield Overland Mail Service wegen der trans-kontinentalen Telegrafen-linie eingestellt. Aus diesem Grunde verkaufte John Butterfield die Linie an Wells, Fargo and Company. Jetzt war dieses Unternehmen die einzige Verbindung über Land zwischen Ost und West. Als 1869 die transkontinentale Eisenbahn fertiggestellt war, konzentrierte sich die Firma auf eine Zusammenarbeit mit den Eisenbahngesellschaften. Viele Jahre später übernahm sie den Transport von Löhnen und Gehältern mit dem Panzerwagen. Die Firma genoss nun den Ruf, dass sicherste Transportunternehmen in Amerika zu sein. Das Unternehmen Wells, Fargo and Company gibt es heute noch.

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Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen