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Im Jahre 1820 bat der Händler und Minenbesitzer Moses Austin die spanischen Behörden um Erlaubnis, in Texas, das zu jener Zeit unter spanischer Herrschaft stand, eine Kolonie gründen zu dürfen. Austin bekam diese Erlaubnis, worauf er im Jahre 1821 nach Missouri zurückkehrte, um diese Mission zu organisieren. Leider konnte er seine Idee nicht mehr verwirklichen, da er an Lungenentzündung erkrankte und starb. Jetzt war es sein Sohn Stephen Fuller Austin, der in die Fußstapfen seines Vaters treten sollte. Stephen wurde 1793 in Virginia geboren und wuchs im damaligen spanischen Missouri auf. Im Alter von elf Jahren besuchte er die Schule in Connecticut und später die Transylvania Universität von Kentucky. Nach Abschluss der Universität arbeitete er eine Zeit lang als Verwalter im Bergwerk seines Vater. Nach einer Karriere bei einer Bank war er Richter an einem Bezirksgericht, bevor er dann nach Texas ging, um dort eine Siedlung zu gründen.


Diese Siedlung wurde in einem Tal zwischen Colorado und dem Brazos River errichtet, da das umgebene Land reich an fruchtbarem Boden war. Einige Zeit später bat Austin die mexikanischen Behörden, ihm das Land zu schenken. Man sagte ihm zwar zu, aber Mexiko war inzwischen unabhängig von Spanien, und durch die in diesem Zusammenhang entstandenen Unruhen, verzögerte sich diese Schenkung.


Erst im Jahre 1823 wurden ihm die Rechte auf dieses Land übertragen. Von jetzt an regierte Austin mit eiserner Strenge. Die Gesetze wurden genau eingehalten. Texas blühte auf und die Einwanderungszahlen stiegen dank der mexikanischen Regierung - die den Zustrom der Amerikaner förderte - immer mehr an. Als im Jahre 1830 die amerikanische Bevölkerungszahl aber auf ca. 20000 Menschen anstieg, befürchteten die Behörden jedoch die Machtübernahme von Texas an die USA. Nachdem Präsident Andrew Jackson der mexikanischen Regierung das Angebot machte, Texas für 5 Millionen Dollar zu kaufen, lehnte diese ab.


Inzwischen wurden mexikanische Truppen nach Texas geschickt, um die Siedler unter Kontrolle zu halten. Dennoch kletterte die amerikanische Bevölkerungszahl bis 1835 auf 30000 Menschen. Drei Jahre zuvor - 1832 -  übernahm der General Antonio Lopez de Santa Anna (1794 - 1876) das Regierungsamt. Santa Anna, jetzt Diktator von Mexiko, sollte sich als rücksichtsloser und grausamer Oberbefehlshaber der mexikanischen Streitkräfte erweisen. Im Jahre 1833 ging Stephen Austin nach Mexiko City, um mit Santa Anna zu sprechen, wurde dann aber bei seiner Rückkehr verhaftet. Erst 1835 wurde er wieder entlassen. Die Unruhen in Texas verstärkten sich nun, und die Beziehungen zu Mexiko wurden immer gespannter, bis es dann zum längst erwarteten Zusammenstoß kam. Nachdem Santa Anna eine neue Verfassung erließ und die den USA eingeräumten Rechte wieder aufhob, entbrannte ein offener Aufstand der Amerikaner. Sie vertrieben sämtliche mexikanische Truppen aus Texas und nahmen das Fort Goliad und die Hauptstadt San Antonio ein. Aber schon 1836 kehrte Santa Anna zurück, um San Antonio wieder für sich zu beanspruchen. Am 23. Februar dieses Jahres begann die Belagerung von Alamo durch ca. 7000 Mexikaner. Alamo war eine verlassene Mission, in der sich die amerikanischen Verteidiger verschanzt hatten. Die Zahl der Männer wird auf 182 bis 188 geschätzt. Sam Houston, der Oberbefehlshaber der texanischen Streitkräfte, gab knapp drei Monate zuvor dem Grenzer Jim Bowie den Befehl die Mission zu zerstören, da er der Ansicht war, dass diese einer Belagerung nicht stand halten würde. Jim Bowie (1796 - 1836) kam bereits 1828 nach Texas und schloss sich schon früh den Aufständischen an. Er war ein Abenteurer und Draufgänger. Berühmt wurde Bowie durch sein Messer, das er entworfen hatte. Es war ein schweres ca. 35 cm langes und 5 cm breites Jagdmesser.


Den Befehl von Houston führte er aber nicht aus. Statt dessen widerrief der Gouverneur Henry Smith Houstons Befehl und schickte William B. Travis (1809 - 1836) mit seinen Truppen zur Alamo-Mission, um diese zu verteidigen. Bowie selber litt inzwischen unter einer Krankheit, durch die schon seine Frau und seine Kinder gestorben waren. Eine weitere Legende, die bei der Schlacht um Alamo eine Rolle spielte, war Davy Crockett (1786 - 1836). Crockett war Milizsoldat und Kongressabgeordneter aus Tennessee. Die Männer hatten darauf gehofft, durch Hilfstruppen von Colonel James Walker Fannin unterstützt zu werden. Im entscheidenden Moment verpasste Fannin aber die Gelegenheit, und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Nach 13-tägiger Belagerungszeit griff Santa Anna schließlich die Mission Alamo im Morgengrauen des 6. März 1836 an. Mit ca. 1800 Soldaten stürmte er die Festung, wurde aber zunächst von den amerikanischen Verteidigen durch Gewehre und Kanonen zurückgeworfen. Auch ein zweiter Versuch scheiterte. Erst beim dritten Mal gelang es Santa Anna die Verteidigung zu durchbrechen und die amerikanische Streitmacht bis zum letzten Mann zu töten. Travis, der bis zum Schluss nicht aufgeben wollte, wurde durch einen Schuss tödlich getroffen, Bowie verteidigte sich vom Krankenbett aus mit Revolver und Messer, bevor er von einem Bajonett durchbohrt wurde. Davy Crockett soll zunächst gefangen genommen, und später grausam umgebracht worden sein.

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