Die Gebirgstäler von Utah, Colorado, Nevada und New Mexiko waren die Heimat der Ute. In diese Gebiete wurden sie von den Präriestämmen der Sioux und Cheyenne im Laufe der Jahrhunderte gedrängt. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sie die Vorzüge des Pferdes als Transportmittel erkannten, übernahmen sie die Kultur der benachbarten Präriestämme und kehrten zeitweise in deren Gebiete zurück. Der Stamm der Ute gehörte zur uto-aztekischen Sprachfamilie. Wie die Shoshonen und die Crows waren sie ständig bemüht, den Frieden mit den Weißen zu bewahren. Im Jahre 1859 schloss der Oberhäuptling der Ute Quray einen Friedensvertrag mit den Amerikanern ab, und verpflichtete sich dadurch, mit seinem Volk in ein Reservat am White River zu ziehen. Als aber 1878 der neuernannte Indianeragent Nathan Cook Meeker in das Reservat kam, und das Volk der Ute mit brutaler Gewalt zum Christentum bekehren wollte, änderte sich die freundschaftliche Beziehung zum weißen Mann. Meeker benahm sich wie ein Feudalherr und behandelte die Indianer wie Leibeigene. Das ging so weit, dass er die Pferderennbahn der Indianer umpflügen und auf ihr eine Schule erbauen ließ. Aus Protest gegen diese Anmaßungen weigerten sich die Indianer jedoch, ihre Kinder auf diese Schule zu schicken. Die daraufhin von Meeker alarmierte US-Armee kehrte aber sofort wieder zurück, als sie erkannten, dass sich die Indianer nur friedlich zur Wehr setzten. Als Meeker einen Häuptling der Ute mit einem Revolver bedrohte, wurde er von einem Stammesbruder zusammengeschlagen. Jetzt rief er zum zweitenmal die US-Armee, und diesmal blieben die Truppen, als sie am 30. September 1878 die Grenzen des Reservats überschritten hatten.
Nachdem der US-Major T. T. Thornburgh mehrmals aufgefordert wurde, das Reservationsgebiet wieder zu verlassen, kam es schließlich im Red Canyon zu einem Gefecht, bei dem die US-Truppen in einen Hinterhalt gerieten. Hierbei wurde Major Thornburgh schon zu Beginn von mehrere Kugeln tödlich getroffen. Da die Pferde erschossen oder gefangen wurden, waren die überlebenden Soldaten jetzt eingekesselt. In der Zwischenzeit begab sich eine Gruppe von Ute zu Meekers Haus, wo sie ihm sagten, dass er den Krieg gewollt habe, und er ihn jetzt haben könne. Kaum waren diese Worte ausgesprochen, wurden Meeker und seine fünf Gehilfen mit Streitäxten getötet und deren Frauen gefangen genommen. Zwei Tage nach diesem so genannten Meeker-Massaker - am 2. Oktober 1878 - wurde der Ring der Belagerer im Red Canyon von der 9. Kavallerie unter der Führung von Captain Dodge durchbrochen, um die eingekesselten Soldaten bei ihrer Verteidigung zu unterstützen. Einen weiteren Tag später traf General Wessley Merrit mit fünf Kompanien am Schauplatz der Schlacht ein. Jetzt saßen die Ute in der Falle. Ehe die Indianer aber von den amerikanischen Truppen niedergemacht wurden, gab Häuptling Quray - der zwischenzeitlich von einem Jagdausflug zurückkehrte - den Befehl zur bedingungslosen Kapitulation. Dennoch waren am Ende der Schlacht 13 getötete und 43 verwundete Soldaten, und 6 tote Indianer zu beklagen.
Trotz des Einwandes von Häuptling Quray, dass der fanatische Nathan Cook Meeker den Aufstand provoziert habe, wurden die Ute von einem Gericht dazu verurteilt, den überlebenden Opfern 20 Jahre lang eine Entschädigung in Höhe von 3500 Dollar zu zahlen.
Diese Geldstrafe war eine außergewöhnliche finanzielle Belastung, da die Kosten für den Lebensunterhalt in etwa gleich hoch waren. Die US-Regierung rechnete damit, dass die Ute unter diesen Bedingungen nicht mehr lange überleben würden. Dennoch gelang ihnen die Anpassung ans 20. Jahrhundert. Im Jahre 1990 wurden noch etwa 7300 Ute gezählt.