John Welsey Hardin

Seite 2

Im Sommer 1872 schoss ihn Phil Sublet wegen eines Streits eine Ladung Schrot in den Leib. Verwundet taumelte Hardin noch auf die Straße, bevor er zusammenbrach. Seine Verwandten brachten ihn daraufhin zu einem alten Haus außerhalb der Stadt. Dort unterzog er sich einer Operation ohne Narkose. Während er sich in seinem Bett erholte, wurde Hardin von zwei Polizisten vom Fenster aus beschossen. Die Schüsse verfehlten ihn aber. Hardin griff nach einer Schrotflinte und schoss zurück, während die Polizisten zu ihren Pferden zurück liefen. Beide wurden zwar getroffen, sie konnten dennoch aufsitzen und fliehen.


Hardin war inzwischen verheiratet und bekam am 6. Februar 1873 eine Tochter. Aus diesem Grunde beschloss er, ein neues Leben zu beginnen. Er ritt nach Gonzales, Texas, überreichte Sheriff Richard Reagan seine Revolver und stellte sich. Als Hardin in seiner Zelle saß, schoss ihm ein übernervöser Deputy versehentlich eine Kugel ins Knie. Nach einiger Zeit kam er zum Schluss, dass ihm nach seiner Meinung wohl keine faire Verhandlung erwartet. Aus diesem Grund schmuggelten Freunde eine Eisensäge in Hardins Zelle, mit dessen Hilfe er die Gitterstäbe durchsägte, und entkam.


Am 26. Mai 1874 feierte Hardin seinen 21. Geburtstag. Im Comanche County züchtete er Rinder, war allseits beliebt und führte ein gutbürgerliches Leben. Bis Sheriff Charles Webb in die Stadt kam, um Hardin zu verhaften. Jedoch tat er so, als würde er ihn nicht kennen. Hardin wurde aber von einem Freund gewarnt. Als Webb sich dem Saloon näherte, in dem Hardin seinen Geburtstag feierte, tauchte er plötzlich vor Webb auf, schlug seinen Mantel zur Seite, so dass man seine Revolver sah und fragte: "Haben Sie einen Haftbefehl gegen mich" ? "Ich kenne Sie nicht" antwortete Webb. "Meine Name ist John Wesley Hardin" erwiderte Hardin. "Jetzt weiß ich wer Sie sind", sagte Webb, "aber ich habe keinen Haftbefehl gegen Sie". Daraufhin lud Hardin ihn zu einem Getränk ein. Als er sich umdrehte, um zurück in den Saloon zu gehen, schrie sein Vetter Bud Dixon plötzlich: "Pass auf". Webb hatte bereits seinen Revolver gezogen, und traf Hardin an der Seite. Fast gleichzeitig feuerte er zurück und traf Webb in den Kopf.


Obwohl Hardin aus Notwehr gehandelt hat, was mehrere Zeugen u. a. auch Bud Dixon bestätigen konnten, wurde sein Kopfgeld auf 4000 Dollar erhöht. Dann wurde sein Bruder Tom und seine Vettern Tom und Bud Dixon von einem Aufgebot gelyncht, und seine Freunde Ham Anderson und Alex Barrickman erschossen. Hardin konnte aber mit seiner Frau und seiner Tochter nach Florida fliehen, wo auch sein zweites Kind geboren wurde, diesmal ein Sohn. Später ging die Familie, die sich jetzt Swain nannte, nach Alambama. Hier war Hardin als Pferdehändler tätig.


Erst am 23. August 1877 wurde er vom Texas Ranger Lieutenant John B. Armstrong in einem Eisenbahnwagen überwältigt. Im September 1877 wurde Hardin zu 25 Jahren Zwangsarbeit wegen Totschlags an Sheriff Charles Webb verurteilt. Im Gefängnis schloss er ein komplettes Studium der Theologie und der Rechtswissenschaft ab. Nach 17 Jahren, am 17. Februar 1894, wurde er wieder entlassen.


Am 19. Juli 1895 saß Hardin im Akme Saloon und spielte mit dem Barmann Henry Braun um Drinks, als plötzlich John Selman hinter ihm stand und ihn von hinten in den Kopf schoss. Die Kugel trat über dem linken Auge wieder aus. Zuvor hatte Hardin den Sohn von John Selman öffentlich einen Banditen genannt, was er auch tatsächlich war. John Selman hatte sich für diese "Beleidigung" gerächt. Bevor er verurteilt wurde, wurde er von Hardins Freund George Scarborough zum Duell aufgefordert, der ihn dabei tötete.

John Wesley Hardin

Seite 1

Impressum /

Datenschutz

Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen