Doc Holliday

Seite 2

Tombstone

Tombstone war eine Stadt voller Gegensätze. Auf der einen Seite waren die Bewohner solide Handwerker, Minenarbeiter und Geschäftsleute, andererseits wurde die Stadt von Spielern, Betrügern, Räubern und Mördern bevölkert. Neben dem berühmtesten Bordell in der Stadt, dem "Bird Cage Theatre", gab es am Stadtrand kleinere Hütten, den sogenannten "Cribs", in denen die Prostituierten ihre Freier empfingen. Die Hauptstraßen von Tombstone wurden von Tanzhallen und Saloons beherrscht. Der erste Town-Marshal der Stadt hieß Fred White. Dieser wurde aber am 27. Oktober 1880 erschossen, als er den Revolvermann "Curly Bill" entwaffnen wollte. Der zweite Marshal, Ben Sippy, ergriff schon nach kurzer Zeit die Flucht, nachdem er sich für diese Aufgabe überfordert fühlte. Die Männer, die durch ihre Taten die Stadt Tombstone erst richtig bekannt machten, waren einerseits die Earp-Brüder und Doc Holliday, anderseits die Clanton-Familie und die McLaury-Brüder. Während Wyatt Earp vergebens versucht hatte, Sheriff von Tombstone zu werden, war sein Bruder Virgil Earp zeitweise Town-Marshal der Stadt.


Am 26. Oktober 1881 lieferten sich beide Parteien am OK Corral das wohl berühmteste Gefecht im wilden Westen, wobei die McLaury-Brüder Frank McLaury Tom McLaury und Billy Clanton tödlich getroffen wurden, und Virgel und Morgan Earp sowie Doc Holliday verletzt wurden. Dieses Gefecht soll aber nicht so abgelaufen sein, wie man es aus den vielen Kinofilmen kennt. So sollen Ike Clanton und Tom McLaury unbewaffnet gewesen sein, und auch nur vorgehabt haben, sich mit den Earp-Brüdern auszusprechen. Diese sollen ihre Gegner jedoch aufgefordert haben, die Hände hoch zu nehmen, was sie dann auch taten. Daraufhin sollen die Earp-Brüder das Feuer eröffnet haben. Das ganze Duell hatte ca. 30 Sekunden gedauert und geschah aus nächster Entfernung. Ein Gericht bestätigte später, dass die Earp-Brüder und Doc Holliday im Kampf am OK Carrol als Deputy-Marshals aufgetreten sind, und so wurden sie von der Mordanklage freigesprochen. Nach diesem Gefecht gingen die Auseinandersetzungen in Tombstone aber weiter. Der Bürgermeister John Philip Clum überlebte nur knapp einen Anschlag, Wirgil Earp wurde durch einen Schuss aus dem Hinterhalt schwer verletzt, und Morgan Erap wurde in einem Saloon von hinten erschossen. Derartige Schießereien waren in Tombstone an der Tagesordnung, aber es erregte bald kein Aufsehen mehr, da sie zu häufig vorkamen. Als im Jahre 1883 die Silberpreise wegen des Überangebotes fielen, begann Tombstone an Bedeutung zu verlieren. Das endgültige Ende als Silberminen-Stadt kam 1886, als der Grundwasserspiegel plötzlich anfing zu steigen und sämtliche Minen unter Wasser setzte. Sämtliche Bemühungen, das Wasser wieder abzupumpen scheiterten. In kürzester Zeit verließen mehr als ein Drittel der Bewohner die Stadt. In der Folgezeit schrumpfte die Bevölkerungszahl immer mehr und 1929 verlor die Stadt auch noch den Rang als Bezirkshauptstadt. Dennoch, Tombstone gibt es heute noch. Die Stadt ist nicht zu einer Geisterstadt verkommen, statt dessen dient sie heute als eine Art Museum, das ein Kapitel der Pioniergeschichte Arizonas widerspiegelt.



Tombstone

Seite 1

Die Revolvermänner

Die

Revolver-

männer

Impressum /

Datenschutz

Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen